Internationaler Vertrag gefordert
20 Staats- und Regierungschefs, WHO Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus und Ratspräsident Charles Michel haben einen gemeinsamen Leitartikel veröffentlicht, in dem sie einen internationalen Vertrag zur Pandemieprävention fordern.
Mit dem Vertrag sollen die internationale Zusammenarbeit deutlich verbessert sowie die nationalen, regionalen und globalen Kapazitäten und die Widerstandsfähigkeit gegenüber künftigen Pandemien gestärkt werden. Gemeinsam soll daran gearbeitet werden, Pandemien frühzeitig zu erkennen, ihnen vorzubeugen und effektiv auf sie zu reagieren, heißt es in dem am 30. März 2021 veröffentlichen Text. „In einer Zeit, in der COVID-19 unsere Schwächen und Spaltungen ausgenutzt hat, müssen wir diese Chance ergreifen und uns als globale Gemeinschaft für eine friedliche Zusammenarbeit zusammenfinden, die über diese Krise hinausgeht. Der Aufbau unserer Kapazitäten und Systeme, um dies zu tun, wird Zeit brauchen und ein nachhaltiges politisches, finanzielles und gesellschaftliches Engagement über viele Jahre hinweg erfordern“ so der Aufruf.
Ratspräsident Michel hatte die Idee eines solchen völkerrechtlichen Vertrages bereits beim G20-Gipfel im November vorgestellt. Zu den Unterzeichnern des jetzt veröffentlichten Aufrufs gehören neben Bundeskanzlerin Merkel unter anderem der französische Präsident Emmanuel Macron, der italienische Premierminister Mario Draghi und der britische Premier Boris Johnson. Die USA, China oder Russland hingegen haben sich dem Aufruf bislang nicht angeschlossen. (MK)