| Schutz des Schengen-Raums

Europäische Kommission veröffentlicht vierten Schengen-Statusbericht

Mit mehr als einer halben Milliarde Reisenden im vergangenen Jahr bleibt der Schengen-Raum das meistbesuchte Reiseziel der Welt. Dies geht aus dem jüngsten Bericht der Europäischen Kommission (KOM) hervor, der am 23. April 2025 vorgelegt wurde und zur Vorbereitung des Schengen-Rats anlässlich des 40. Jahrestags der Unterzeichnung des Schengener Übereinkommens im Juni 2025 dient.
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Der Schengen-Statusbericht 2025 berichtet über die Errungenschaften, Herausforderungen und Entwicklungen im Schengen-Raum im Zeitraum 2024/2025. Der vollständige Beitritt Bulgariens und Rumäniens zum Schengen-Raum stärke die EU-Wirtschaft erheblich und zeige, dass die Mitgliedstaaten sich voll und ganz für eine weitere Verbesserung der Schengen-Zusammenarbeit einsetzen sollten.

Darüber hinaus sind die Schengen-Anforderungen zu einem wichtigen Aspekt des EU‑Erweiterungsprozesses geworden, da alle Kandidatenländer zum Zeitpunkt ihres Beitritts in die EU über voll funktionsfähige nationale Schengen-Governance-Systeme verfügen müssen. Die verstärkten Bemühungen der EU haben auch zu einem Rückgang der irregulären Grenzübertritte an den Schengen-Außengrenzen auf rund 240.000 Fälle geführt – die niedrigste Zahl seit 2021.

Aus dem Bericht wird ersichtlich, dass die Anwendung der Schengen-Bestimmungen grundsätzlich gut ist, dass aber in folgenden Bereichen weiterer Handlungsbedarf bestehe:

  • Weitere Stärkung der politischen und operativen Steuerung.
  • Beschleunigung der Umsetzung des Digitalisierungsrahmens, zur Vermeidung von Sicherheitsrisiken (auch als Voraussetzung für die Einführung des Einreise-/Ausreisesystems).
  • Anpassung an die veränderte Sicherheitslandschaft durch gemeinsame operative Maßnahmen und engere Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden. Dazu gehört auch ein verbesserter Informationsaustausch.
  • Krisenprävention durch Vertiefung der Beziehungen zu Nachbar- und Partnerländern. Auch Frontex und Europol sollen dazu beitragen.
  • Wirksame Maßnahmen zur Rückführung von Personen, die kein Aufenthaltsrecht in der EU haben.

Um den genannten Herausforderungen zu begegnen, wird sich der Schengen‑Governance-Zyklus 2025-2026 auf die Konsolidierung eines Governance‑Rahmens konzentrieren. Ziel ist, die politische Koordinierung und einen strukturierten und kohärenten Ansatz für die polizeiliche Zusammenarbeit zu verbessern. Zudem soll die Digitalisierung von Verfahren und Systemen vorangetrieben werden, um die Sicherheit im Schengen-Raum weiter zu erhöhen.

Den Schengen-Statusbericht 2025 finden Sie hier. (YA)

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