Der Bericht liefert eine Zusammenfassung der Fortschritte in den Bereichen digitale Kompetenzen, digitale Infrastruktur, Digitalisierung der Unternehmen (einschließlich KI) und Digitalisierung öffentlicher Dienste. Zudem liefert er Empfehlungen für die einzelnen Mitgliedstaaten.
Der erste Bericht über den Stand der digitalen Dekade der EU zeigt, dass die Umsetzung der digitalen Ziele bis 2030 voranschreitet, aber noch viel Arbeit bevorsteht.
Die digitale Infrastruktur erfordert erhebliche zusätzliche Investitionen in Höhe von bis zu 200 Mrd. Euro, um sicherzustellen, dass eine flächendeckende Gigabit-Abdeckung und 5G-Versorgung in der gesamten EU gewährleistet werden können. Deutschland muss seine Anstrengungen im Bereich der Netzinfrastruktur und Gigabit-Anschlüsse verstärken. Besonders die Glasfaseranschlüsse bis zum Endverbraucher sollten ausgebaut werden, um das Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit Gigabit-Netzen bis 2030 zu erreichen.
Die EU hat das Ziel, ihren Anteil an der weltweiten Halbleiterproduktion bis 2030 von derzeit 10 Prozent auf 20 Prozent zu steigern. Dies wird durch das europäische Chip-Gesetz angestrebt, das im September 2023 in Kraft getreten ist und darauf abzielt, ein florierendes Halbleiter-Ökosystem und widerstandsfähige Lieferketten zu schaffen. Deutschland sollte die Maßnahmen im Bereich der Halbleiter und des Quantencomputing fortsetzen, um die EU dabei zu unterstützen, ihren Anteil am Weltmarkt hochmoderner Halbleiter bis 2030 zu verdoppeln.
Die Digitalisierung der Unternehmen erfordert Fortschritte bei der Nutzung von Technologien wie Cloud-Computing, Big Data und künstlicher Intelligenz (KI). Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) müssen in diesen Bereichen ihre Anstrengungen verstärken. Deutschland liegt bei der Digitalisierung der Unternehmen bereits über dem EU-Durchschnitt, aber es sollte weiterhin seine Politik in diesem Bereich umsetzen und die Datenwirtschaft sowie Forschung in Schlüsseltechnologien stärken.
Im Bereich der Digitalisierung öffentlicher Dienste ist das Ziel, alle wichtigen öffentlichen Dienste online zugänglich zu machen und eine sichere elektronische Identifizierung (eID) bereitzustellen. Darüber hinaus sollen elektronische Patientenakten für Bürgerinnen und Bürger zugänglich sein. Deutschland sollte seine Bemühungen um die Digitalisierung der öffentlichen Dienste beschleunigen, insbesondere die Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen den Verwaltungsebenen fördern, um die Interoperabilität und Verfügbarkeit von öffentlichen Online-Diensten zu verbessern.
Die Förderung digitaler Kompetenzen ist ein zentraler Bestandteil der digitalen Dekade der EU. Bis 2030 strebt die EU an, mindestens 80 Prozent der Bevölkerung grundlegende digitale Fähigkeiten zu vermitteln und gleichzeitig 20 Mio. IKT-Fachkräfte zu erreichen. Dies erfordert erhebliche Investitionen in Bildung und Schulungen, sowie die Förderung der Teilhabe von Frauen in MINT-Fächern. Deutschland wird empfohlen, digitale Kompetenzkurse auf allen Ebenen des Lernens zu entwickeln und die Qualifizierung und Umschulung im Bereich digitaler Fähigkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu verstärken.
Die nächsten Schritte beinhalten die Erarbeitung nationaler Pläne zur Zielerreichung und die Diskussion der Empfehlungen des Berichts zwischen der KOM und den Mitgliedstaaten.
Die Pressemitteilung der KOM finden Sie hier. (PT)