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Europäische Kommission legt Frühjahrsprognose 2025 vor

Wegen der Handelsstreitigkeiten mit den Vereinigten Staaten hat die Europäische Kommission (KOM) ihre Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung 2025 und 2026 bei der Vorlage ihrer Frühjahrsprognose deutlich gesenkt. Statt wie im November 2024 auf 1,5 Prozent prognostiziert, soll die Wirtschaft in der gesamten EU 2025 nach der aktuellen Schätzung vom 19. Mai 2025 nur noch um 1,1 Prozent wachsen. 2026 soll das Wachstum 1,5 Prozent betragen. Gleichzeitig warnte sie wegen der volatilen Lage auf dem Weltmarkt aber vor großen Schwankungen bei der Schätzung.
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Das Wachstum Deutschlands soll laut KOM 2025 nur 0,0 Prozent betragen. Für 2026 prognostiziert die KOM ein Wachstum von 1,1 Prozent. Dabei berücksichtigte sie die Reform der Schuldenbremse und das im März 2025 beschlossene Investitionspaket mangels Umsetzungsdetails allerdings noch nicht. In einer separaten Analyse berechnete die KOM, dass das deutsche Infrastrukturpaket die Wirtschaft erheblich ankurbeln dürfte. Unter der Bedingung, dass das Infrastrukturpaket vollständig schuldenfinanziert und in produktive Projekte investiert wird, könnte das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2029 um 1,25 Prozent höher ausfallen. 2035 wäre das BIP sogar um 2,5 Prozent höher.

Auch die EU könnte durch Spillover-Effekte vom deutschen Ausgabenpaket profitieren. Laut KOM würde das BIP der gesamten EU bis 2035 um 0,75 Prozent wachsen, ein Drittel davon aufgrund Spillover-Effekte. Die KOM betont aber, dass die Berechnungen darauf beruhen, dass Deutschland die Investitionen produktiv einsetzt. Wenn statt Investitionen nur die konsumtiven Ausgaben erhöht werden, könne nur von einem circa halb so großen Wachstumseffekt auf die deutsche Wirtschaft ausgegangen werden. (UV)

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