Die politische Erklärung enthält Verpflichtungen in acht prioritären Bereichen. Dazu gehören Barrierefreiheit, autonome Lebensführung, die Förderung von Talenten und berufliche Eingliederung sowie Inklusion als vorrangiges Thema auf der politischen Agenda aller Länder. Der Text fordert die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen in alle Bereiche der Gesellschaft, von Bildung und Beschäftigung bis hin zu Freizeit und Notsituationen. In der Erklärung wird auch die Notwendigkeit barrierefreier Infrastrukturen, angepasster Gesundheitsdienste und neuer integrativer Technologien betont. Die G7 rufen ferner zu einer stärkeren internationalen Zusammenarbeit auf, um Hindernisse für die Inklusion und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu beseitigen.
Die EU-Kommissarin für Gleichstellung, Helena Dalli, erinnerte im Rahmen des dreitägigen Treffens der G7 an die europäischen Initiativen in diesem Bereich, wie den europäischen Rechtsakt zur Barrierefreiheit und den EU-Behindertenausweis. In der Europäischen Union gebe es rund 100 Mio. Bürgerinnen und Bürger mit Behinderungen, von denen viele von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht seien. Das Europäische Behindertenforum (EDF) begrüßte die Initiative grundsätzlich, forderte aber die G7-Staaten auf, in spezifische Maßnahmen und zweckgebundene Finanzmittel zu investieren, um sicherzustellen, dass den Worten auch Taten folgten.
Die Charta soll als Modell für andere internationale Foren wie die G20 und den Weltbehindertengipfel in Berlin im Jahr 2025 dienen.
Weitere Informationen zum Treffen der G7 sowie der Volltext der Charta in englischer Sprache sind der Website der italienischen G7-Präsidentschaft zu entnehmen. (VS)