Bei 80-85 Prozent des Mülls an europäischen Stränden handelt es sich um Kunststoff, darunter viele Flaschendeckel, die sich nur langsam zersetzen, so die KOM. Lose Deckel an Flaschen oder Saftkartons vermehren den Plastikmüll auch in anderen Gewässern und Wäldern. Das dabei entstehende Mikroplastik kann für Mensch und Tier gesundheitsschädlich sein.
Die Richtlinie gibt konkret vor, dass alle Einwegflaschen mit einem Fassungsvermögen von bis zu drei Litern, deren Verschlüsse und Deckel aus Kunststoff bestehen, so gestaltet sein müssen, dass sie am Behälter befestigt bleiben. Darüber hinaus sollen PET-Getränkeflaschen ab 2025 mindestens 25 Prozent und ab 2030 mindestens 30 Prozent recycelten Kunststoff enthalten. Glas oder Metall sowie Mehrweggetränkebehälter sind von der Richtlinie ausgenommen.
Die Verbraucherzentrale spricht von einer Scheinmaßnahme. Die Einführung der "angebundenen Deckel" ginge am Kernproblem vorbei. Generell würden viel zu viele Einwegverpackungen auf den Markt gebracht. Zudem würden die neuen Verschlüsse in vielen Fällen auch mehr Material verbrauchen, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. (MF)
Hier geht zur Richtlinie über Einwegkunststoffe: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX%3A32019L0904
Hier geht zur Richtlinie über Einwegkunststoffe: https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX%3A32019L0904