Trotz der Konjunkturabschwächung im Jahr 2023 zeichnete sich der europäische Arbeitsmarkt durch eine historisch niedrige Arbeitslosigkeit sowie 5,5 Mio. neu geschaffene Arbeitsplätze aus, so die KOM. Dazu trugen insbesondere Nicht‑EU‑Bürgerinnen und -Bürger, einschließlich Ukrainerinnen und Ukrainer, sowie ältere Menschen zwischen 55 und 64 Jahren bei. Zudem begannen die Reallöhne im Jahr 2023 wieder zu steigen. Haushalte mit geringerem Einkommen waren besser geschützt, vor allem aufgrund deutlicher Erhöhungen der gesetzlichen Mindestlöhne. Der Bericht zeigt außerdem, dass die Chancen für ältere Arbeitnehmende, in Beschäftigung zu bleiben, zunehmen. Demnach wird es bis 2030 ca. 8,8 Mio. zusätzliche Beschäftigte zwischen 55 und 68 Jahren geben, was auch auf die jüngsten Rentenreformen in den EU-Mitgliedstaaten zurückzuführen ist.
Diese positiven Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der EU stünden jedoch auf dem Spiel, so die KOM weiter. So drohe sich etwa der Arbeits- und Fachkräftemangel in Europa zu verfestigen. Besonders akut sei der Mangel in MINT-Sektoren (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sowie im Baugewerbe, im Transport-, Gesundheits- und im Bildungswesen. Auch unzureichende digitale Kompetenzen und eine stagnierende Beteiligung an Weiterbildungsprogrammen bremsen laut dem Bericht die wirtschaftliche Entwicklung. Die Ziele der KOM, bis 2030 zumindest grundlegende digitale Fähigkeiten bei 80 Prozent der europäischen Erwachsenen zu erreichen und 60 Prozent der Erwachsenen in Weiterbildungsprogramme einzuschreiben, lägen noch in weiter Ferne, konstatiert die KOM.
Weitere Informationen sowie der Link zum vollständigen Bericht sind der Pressemitteilung der deutschen Vertretung der KOM zu entnehmen. (VS)