| Gipfeltreffen

6. EU-Afrika-Gipfel in Brüssel

Am 17. und 18. Februar 2022 trafen sich die Führungsspitzen der Mitgliedstaaten der EU und der Afrikanischen Union (AU) zum sechsten EU-Afrika-Gipfel in Brüssel. Das letzte Treffen in diesem Format fand aufgrund der Corona-Pandemie Ende November 2017 in Abidjan, (Côte d’Ivoire) statt.
EU-AU-Gipfeltreffen. Quelle: Rat

Das Gipfeltreffen war bestimmt von Themen der wirtschaftlichen und finanziellen Unterstützung, Bemühungen um Impfstoffproduktion, Fragen von Frieden und Sicherheit sowie der Mobilität und der Migration.

So sicherte die EU Afrika Investitionen in Höhe von 150 Mrd. EUR zur finanziellen und wirtschaftlichen Unterstützung zu. Diese Summe ist Teil des Global Gateway Packages, das die Kommission am 1. Dezember 2020 vorstellte. Basierend auf einer gemeinsamen Vision 2030 sollen hierdurch die multilaterale Zusammenarbeit der Kontinente gestärkt und in unterschiedliche Wirtschaftssektoren der AU investiert werden.

Beim Thema Impfstoffproduktion wurden die Möglichkeiten zur eigenständigen Produktion von Impfstoffen der mRNA-Technologie durch eine Initiative der WHO weiter ausgelotet. So sollen sechs afrikanische Staaten die Befugnis erhalten, Impfstoffe unter der mRNA-Technologie selbst herstellen und verteilen zu können. Diese Staaten sind Ägypten, Nigeria, Senegal, Tunesien, Kenia und Südafrika. Ebenfalls bekräftigte die EU ihre Zusage, Afrika in Abstimmung mit der Plattform „Africa Vaccine Acquisition Task Team“ (AVATT) bis Mitte 2022 mindestens 450 Millionen Impfstoffdosen bereitzustellen.

Die Gipfelparteien vereinbarten außerdem die Absicht einer intensiveren Zusammenarbeit in Migrations- und Mobilitätsfragen. So forcieren die EU und AU eine regulierte Migration. Menschenhandel und Schleuserkriminalität soll entgegengewirkt, das Vorgehen an den Grenzen koordiniert und Reintegrationsprojekte etabliert werden.

Zudem vereinbarten die Parteien eine erneute und verstärkte Zusammenarbeit für Frieden und Sicherheit. Die Zusammenarbeit soll durch Unterstützung im Aufbau eines Ausbildungsprogrammes sowie in der Lieferung angemessener Ausrüstung bestehen. Ebenso soll die AU beim Aufbau einer effektiven Strafverfolgung unterstützt werden. Die Gipfelerklärung finden Sie hier. (AR/KH)

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