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Affenpocken in Europa: Aktuelle Einschätzung des ECDC

Am 31. Mai 2022 hat das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) ein Update seiner zwei Tage zuvor publizierten Risikobewertung veröffentlicht. Zum Stand 31. Mai waren in Europa (EU/EWR) 321 bestätigte Fälle gemeldet worden. Weltweit waren es 557.
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Die Verläufe werden durch das ECDC als im Allgemeinen mild beschrieben. Todesfälle hatte es bis zu diesem Datum keine gegeben. Das ECDC geht weiterhin davon aus, dass die Übertragung in den meisten Fällen durch engen Körperkontakt erfolgt. In mehreren Ländern konnten die Fälle auf konkrete Ereignisse zurückgeführt werden. Viele Länder, so das ECDC, melden jedoch auch Fälle, bei denen kein epidemiologischer Zusammenhang mit Auslandsreisen, Kontakten mit anderen Erkrankten, Tieren oder der Teilnahme an bestimmten Veranstaltungen bekannt ist.

Das ECDC überwacht den aktuellen Affenpocken-Ausbruch durch epidemische Aufklärungsmaßnahmen und meldet relevante Neuigkeiten auf ad-hoc-Basis. Zwischen den betroffenen Ländern, der WHO und dem ECDC haben, so die Pressemitteilung des Zentrums, multilaterale Treffen zum Austausch von Informationen und der Koordination von Maßnahmen stattgefunden. Zudem werden zwischenzeitlich über EpiPulse, dem im vergangen Sommer eingerichteten Überwachungsportal für Infektionskrankheiten, Informationen schnell zwischen den Mitgliedstaaten, der WHO und dem ECDC ausgetauscht. EpiPulse integriert mehrere Überwachungssysteme, die zuvor unabhängig voneinander waren. Hierzu gehört auch das Europäische Überwachungssystem (TESSy), in dem die Berichterstattung in Zusammenarbeit mit der WHO am 2. Juni 2022 etabliert wurde.

Das ECDC bietet den Mitgliedstaaten darüber hinaus Laborunterstützung an und arbeitet mit ihnen zur Information der Öffentlichkeit oder für die Erstellung von Leitlinien für Veranstaltungen zusammen. Weiterhin stellt das ECDC Leitlinien für die Lagerung und den Transport klinischer Proben, das Fall- und Kontaktmanagement sowie die Rückverfolgung von Kontakten, weiterhin die Infektionsprävention und -kontrolle, die Reinigung und Desinfektion in Gesundheitseinrichtungen und Haushalten sowie Impfkonzepte zur Verfügung. (MK)

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