| Kollaborative Wirtschaft

Airbnb, Booking, Expedia und Tripadvisor teilen ihre Daten mit der EU-Kommission

Hotel Franz
.Gesellschaft

Die Kommission hat letzten Donnerstag mit Airbnb, Booking, Expedia Group und Tripadvisor die gemeinsame Nutzung ihrer Daten vereinbart. Dadurch kann Eurostat, das statistische Amt der EU, Daten zu Unterkünften für Kurzaufenthalte veröffentlichen, die in der gesamten EU über diese Plattformen angeboten werden. Mit umfassenderen Statistiken können die Behörden besser die Entwicklung der so genannten kollaborativen Wirtschaft verstehen und ihre politischen Maßnahmen darauf abstimmen.

Die von jeder einzelnen Plattform und – im Namen der Europäischen Kommission – von Eurostat unterzeichnete Vereinbarung sieht Folgendes vor:

  • Regelmäßige und verlässliche Daten von den vier Plattformen: Die gemeinsam genutzten Daten werden über die Zahl der gebuchten Übernachtungen und die Zahl der Gäste Aufschluss geben. Die Daten werden auf Ebene der Städte und Gemeinden aggregiert. Die Plattformen stimmten einer kontinuierlichen Datenweitergabe zu.
  • Schutz der Privatsphäre: Die Privatsphäre der Bürgerinnen und Bürger und damit der Gäste und Gastgeber wird im Einklang mit den geltenden EU-Rechtsvorschriften geschützt. Mit den Daten können einzelne Bürger oder Immobilieneigentümer nicht identifiziert werden.
  • Veröffentlichung der Daten: Die von den Plattformen bereitgestellten Daten werden von Eurostat statistisch validiert und aggregiert. Eurostat wird Daten sowohl für alle Mitgliedstaaten als auch für zahlreiche Regionen und Städte veröffentlichen und dazu die von den Plattformen eingeholten Informationen kombinieren. Die ersten Statistiken dürften im zweiten Halbjahr 2020 veröffentlicht werden.

Das Phänomen der kollaborativen Wirtschaft, auch Sharing Economy genannt, existiert in einer Vielzahl von Sektoren und verbreitet sich überall in Europa mit zunehmender Geschwindigkeit. Wie eine von Eurostat im Jahr 2019 durchgeführte Erhebung ergab, haben 21 Prozent der EU-Bürger eine Website oder App genutzt, um eine Unterkunft bei einer anderen Privatperson zu reservieren, und 8 Prozent auf die gleiche Weise Verkehrsdienstleistungen gebucht. Im Tourismussektor bietet die kollaborative Wirtschaft für Bürger und Verbraucher ebenso wie für Kleinstunternehmer und KMU viele attraktive Chancen. Gleichzeitig bringt die rasche Entwicklung dieser Wirtschaftsform Herausforderungen mit sich, insbesondere an beliebten Reisezielen. Daher sind Städte, Gemeinden und andere Gemeinschaften bestrebt, die Förderung des Tourismus und der damit verbundenen wirtschaftlichen Vorteile mit der Wahrung der Integrität der lokalen Gemeinschaften in Einklang zu bringen. (CD)

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