Am 6. Oktober 2020 ergänzte der Rat der Europäischen Union die EU-Liste nicht kooperativer Länder und Gebiete für Steuerzwecke um Anguilla und Barbados. Die Caymaninseln sowie der Oman wurden von der Liste gestrichen. Die EU-Liste führt Länder und Gebiete auf, die missbräuchliche Steuerpraktiken fördern und so die Einnahmen der Mitgliedstaaten aus der Körperschaftssteuer untergraben. Ziel ist es, durch Zusammenarbeit Reformen zu bezwecken und so internationale Steuerstandards zu etablieren.
Die Caymaninseln wurden von der Liste entfernt, nachdem Reformen erfolgreich waren. Der Oman wurde von der Liste genommen, nachdem er das OECD Übereinkommen über die gegenseitige Amtshilfe in Steuersachen ratifizierte und ein Gesetz verabschiedete, das den automatischen Austausch von Steuerinformationen ermöglicht.
Anguilla und Barbados wurden der Liste hinzugefügt, nachdem sie in einem Bericht des Globalen Forums zu Transparenz und Informationsaustausch für Besteuerungszwecke auf der Kooperationsskala herabgestuft wurden. Die Anzahl der nicht kooperativen Länder und Gebiete für Steuerzwecke bleibt somit insgesamt bei 12.
Die Fristen für Länder und Gebiete, die noch nicht alle internationalen Steuerstandards erfüllen, aber Reformen zugesagt haben oder sich an einem Dialog aktiv beteiligen, wurden aufgrund der Covid-19 Pandemie verlängert. Bei verstrichener Frist werden diese Länder der EU-Liste hinzugefügt. Bei fristgerechten wirksamen Reformen und der Implementierung internationaler Steuerstandards, wie sie aktuell bei der Mongolei sowie Bosnien und Herzegowina erfolgten, werden diese Länder nicht aufgeführt. (TSe)
https://www.consilium.europa.eu/de/policies/eu-list-of-non-cooperative-jurisdictions/