Im Mittelpunkt der Gesprächsrunde standen bewährte Praktiken bei der beruflichen Integration, bestmögliche Arbeitsangebote mit guten Löhnen und die Frage, wie die Ausbeutung der mittlerweile über 7,6 Millionen ukrainischen Geflüchteten in der EU vermieden werden kann. Als besonders relevant wurden neben der „Akutversorgung“ insbesondere die mittel- und langfristige Sicherstellung von Unterkunft und Lebensunterhalt, die Versorgung mit essentiellen Dienstleistungen wie der Gesundheitsversorgung und psychiatrischen Betreuung sowie die Kinderbetreuung, Sprachkurse und Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik hervorgehoben.
Für Nicolas Schmit, EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, war diese Diskussion entscheidend, um die Einigkeit der EU bei der Aufnahme von Geflüchteten zu zeigen und sich über die ähnlichen Schwierigkeiten der Mitgliedstaaten auszutauschen. Die Europäische Kommission werde weiterhin ihr Möglichstes tun, um die Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, sich um diese Geflüchteten zu kümmern und sie mit Würde aufzunehmen, fügte der Kommissar hinzu. Dies war der Fall beim Legislativpaket CARE, das den Einsatz von Kohäsionsmitteln zugunsten der Unterstützung von Geflüchteten flexibler gestaltete.
Darüber hinaus erörterten die Ressortchefs und -chefinnen europäische Lösungsansätze für die steigenden Energie- und Warenpreise. Mehrere Mitgliedstaaten forderten gemeinsame und koordinierte Maßnahmen auf EU-Ebene, wobei sich einige für neue EU-Finanzhilfen einsetzten. In diesem Kontext schloss sich EU-Kommissar Schmit den Forderungen seiner Amtskollegen Thierry Breton und Paolo Gentiloni an, ein europäisches Finanzinstrument nach dem Vorbild der SURE-Initiative zu schaffen. Mit den Finanzhilfen werden Mitgliedsstaaten unterstützt, die wirtschaftlich in besonderem Maße von der Pandemie betroffen sind. Das neue Instrument würde an die spezifischen Probleme der Energiekrise angepasst werden. (VS)