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Auszeichnung des Europäischen Forschungsrates für die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau

321 Forscherinnen und Forscher sind in der aktuellen Auswahlrunde für die „Consolidator Grants 2022“ zur Förderung ausgewählt worden. Der Europäische Forschungsrat (ERC) stellt hierfür Mittel in Höhe von insgesamt 657 Mio. Euro bereit. Eine der begehrten Auszeichnungen ging an Prof. Dr. Anthony Lin, einen Forscher der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Der Informatiker erhält die Förderung für sein Projekt „Logic and Automata over Sequences with Data“. In diesem Projekt werden er und sein Team neue Methoden entwickeln, mit denen sich komplexe Computerprogramme analysieren beziehungsweise ihre Fehlerfreiheit beweisen lassen.
©Pixabay

Ein Kern solcher Programme liegt in der Verwendung beziehungsweise Anwesenheit von Datenreihen. Das Team um Lin entwickelt dazu zunächst theoretische Modelle, die es dann in die Anwendung bringen möchte. In der aktuellen Auswahlrunde hatten mehr als 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um eine der begehrten Auszeichnungen konkurriert. Für Professor Lin ist dies bereits seine zweite Auszeichnung durch den ERC. 2017 hatte er bereits einen Starting Grant eingeworben; das hiermit geförderte Forschungsprojekt konnte im Oktober vergangenen Jahres erfolgreich abgeschlossen werden.

Die Förderung mit einem „Consolidator Grant“, für die Professor Lin jetzt ausgewählt wurde, soll besonders exzellente Forschende, die seit ihrer Promotion sieben bis zwölf Jahre lang nachweislich wissenschaftliche Spitzenleistungen erbracht haben, dabei unterstützen, ihre Karriere weiter zu festigen und ein Forschungsteam aufzubauen, das über einen Zeitraum von fünf Jahren mit bis zu zwei Mio. EUR gefördert wird. In besonderen Fällen, beispielsweise für den Kauf von Großgeräten und/oder den Zugang zu Großanlagen, können zusätzlich eine Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden. Förderfähig sind dabei alle Forschungsfelder.

Wie der ERC am 31. Januar 2023 mitteilte, werden an deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen insgesamt 62 Forschende unterstützt. Das macht Deutschland in der aktuellen Auswahlrunde zum erfolgreichsten Standort. Auch Frankreich und Spanien sind mit 41 bzw. 24 zur Förderung ausgewählten Forscherinnen und Forschern in dieser Runde sehr erfolgreich. Die Auszeichnung wird unabhängig von der Staatsangehörigkeit vergeben, die Forschungsprojekte müssen allerdings in einem EU-Mitgliedstaat oder einem mit Horizont Europa, dem Forschungsrahmenprogramm der EU, assoziierten Staat durchgeführt werden.

Der ERC hat vier zentrale Förderlinien: Starting Grants, Consolidator Grants, Advanced Grants und Synergy Grants. Hinzu kommen die sog. Proof of Concept Grants, die ERC-Geförderte dabei unterstützen sollen, die Lücke zwischen ihren bahnbrechenden Forschungen und den frühen Phasen einer Kommerzialisierung zu schließen. Präsidentin des ERC ist seit November 2021 Prof. Dr. Maria Leptin. (MK)

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