Leitprinzip des Berichts ist der Begriff der „sozial gerechten Resilienz“. Hintergrund des Ansatzes ist der Umstand, dass vulnerable Gruppen stark überproportional von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind und bisher zu wenig im Fokus von Klimaanpassungsmaßnahmen stehen. Der Bericht hebt hervor, dass es nicht ausreicht, mit technischen Maßnahmen auf den Klimawandel und Klimaanpassung zu reagieren, sondern dass es unbedingt erforderlich ist, auch Dimensionen von sozialer Gerechtigkeit zu berücksichtigen. Denn ohne gezielte Maßnahmen könnten Anpassungsstrategien bestehende soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten verstärken.
Der Bericht analysiert die Auswirkungen und Herausforderungen in vier Schlüsselbereichen der Klimaanpassung:
- Bauliche Umgebung: Ungerechte Stadtplanung kann benachteiligte Gruppen stärker gefährden.
- Landwirtschaft und Ernährung: Klimawandel bedroht landwirtschaftliche Erträge und Ernährungssicherheit.
- Wasser: Zugang zu sauberem Wasser wird durch Klimaveränderungen zunehmend ungleich verteilt.
- Transport: Mobilitätslösungen müssen inklusiv gestaltet werden, um soziale Benachteiligung zu vermeiden.
Der Bericht bewertet die politischen Rahmenbedingungen der aktuellen Klimaanpassungspolitik auf EU-, nationaler und subnationaler Ebene. Er zeigt, dass Gerechtigkeitsaspekte zwar zunehmend anerkannt werden, ihre praktische Umsetzung jedoch oft begrenzt bleibt. Um dies zu ändern, spricht der Bericht Empfehlungen für eine gerechte Klimaanpassung aus. Dazu zählt etwa, dass Entscheidungsprozesse inklusiv ausgestaltet sein und betroffene Gruppen aktiv in die Planung einbezogen werden sollten. Außerdem sind gezielte Förderprogramme zur finanziellen Unterstützung für besonders vulnerable Gruppen aufzulegen.
Zur Bewertung der Fortschritte bei der sozial gerechten Resilienz auf allen Governance-Ebenen fordert der Bericht auf EU-Ebene die Einrichtung eines speziellen Finanzierungsmechanismus. Auf der Ebene der Mitgliedstaaten gehören zu den Prioritäten die Integration von sozialer Gerechtigkeit in die Klimaanpassungspolitik und andere relevante Politikfelder (z.B. die Baupolitik, die Arbeitnehmerschutzgesetze und die Finanzierung der Landwirtschaft).
Ein nächster entscheidender Schritt in diesem Politikfeld wird der Europäische Plan zur Anpassung an den Klimawandel darstellen, der für das Jahr 2026 erwartet wird.
Weitere Einzelheiten können Sie der Pressemeldung der EEA (in englischer Sprache) entnehmen. (HB)