Das schleppende Tempo bei der energetischen Sanierung von Gebäuden, der rückläufige Absatz von Wärmepumpen und Elektrofahrzeugen sowie der unzureichende Fortschritt beim Ausbau der Windenergie hemmen laut dem Bericht maßgeblich Investitionen in die Dekarbonisierung. Dies wirke sich negativ auf die Nachfrage nach klimafreundlichen Technologien aus. Damit sei die weitere Entwicklung der Cleantech-Produktion in Europa gefährdet. Das stagnierende Wachstum in diesem Sektor verschärfe die Herausforderungen für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie. Ergänzend dazu wird ein Handelsdefizit der EU im Bereich Solarenergie und Batterietechnologie festgestellt, während mittlerweile auch der zuvor positive Handelsüberschuss im Windenergiesektor rückläufig ist.
Im Vorjahr hatte die von der ECNO festgestellte Investitionslücke mit 406 Milliarden Euro noch höher gelegen. Allerdings werde dieser Rückgang konterkariert durch die Verdopplung an Importen und Subventionen für fossile Brennstoffe und gleichzeitig einer Abnahme der Förderung für erneuerbare Energien. Zudem erweisen sich lange Genehmigungsverfahren, eine unzulängliche Infrastruktur und fehlende Fachkräfte als hinderlich für unternehmerische Aktivitäten in diesem Bereich. Demgegenüber sei die Batterieproduktion mittlerweile einer der zentralen Hoffnungsträger für die europäische Industrie. Dieser Sektor befinde sich laut ECNO auf einem vielversprechenden Weg, das EU-Ziel von 550 GWh Jahreskapazität bis 2030 zu übertreffen, obschon sich das Wachstum infolge zunehmender Marktvolatilität und rückläufiger Nachfrage spürbar verlangsamt habe.
ECNO resümiert, dass trotz der Bemühungen zur Stärkung ihrer Widerstandsfähigkeit die Wirtschaft der Europäischen Union insgesamt zu anfällig bleibe für interne und externe Erschütterungen – darunter der Klimawandel, geopolitische Spannungen sowie Abhängigkeiten in den Lieferketten. Gleichzeitig würden die neuen haushaltspolitischen Regelungen der Europäischen Union den finanziellen Handlungsspielraum der Mitgliedstaaten zusätzlich einschränken und sie dadurch daran hindern, ihre Investitionen in den Klimaschutz substantiell auszuweiten. Zentral sei vor diesem Hintergrund ein investitionsfördernder Rahmen für Clean-Tech, insbesondere durch den Clean Industrial Deal der EU-Kommission. (HB)