Im landwirtschaftlichen Bereich ist zwischen 2010 und 2020 jeder vierte landwirtschaftliche Betrieb (rund drei Mio.) verschwunden - das sind durchschnittlich 800 Betriebe pro Tag. Zurückzuführen ist dies insbesondere auf die Zunahme der Größe der Betriebe. Der Anteil derJunglandwirte ist im Vergleich zu 2010 rückläufig. Bis 2021 verdienten die Landwirte im Durchschnitt weniger als die Hälfte des Betrags anderer Wirtschaftssektoren. Der AdR ist der Auffassung, dass funktionierende landwirtschaftliche Produktion in der EU gefördert werden muss.
Der industrielle Wandel in Europa wirkt sich auf die Regionen unterschiedlich aus. Die Wettbewerbsfähigkeit der EU braucht einen funktionierenden Binnenmarkt und ist auf eine starke Kohäsionspolitik angewiesen. Die Regionen und Städte plädieren für eine neue Industriestrategie, die auf die territorialen Gegebenheiten zugeschnitten ist.
Die Kohäsionspolitik ist die wichtigste Investitionspolitik der EU und macht 13 Prozent der gesamten staatlichen Investitionen in der EU aus. Die aktuellen Programme zielen darauf ab, fast 378 Mrd. Euro an sektorübergreifenden Investitionen auszuschütten, darunter Unternehmensförderung, Schaffung von Arbeitsplätzen und Verbesserungen der Energieeffizienz, während gleichzeitig 1,3 Mio. Arbeitsplätze geschaffen und das Bruttoinlandprodukt der EU um 0,5 Prozent gesteigert werden soll. Die Transformation der Gesellschaften erfordert massive Investitionen. Infrastrukturinvestitionen entscheiden darüber, ob die bestehende Kluft zwischen den Regionen verkleinert werden kann.
Der demografische Wandel stellt eine Herausforderung für die Widerstandsfähigkeit des sozioökonomischen Gefüges der EU dar, da die europäischen Regionen im Jahr 2040 voraussichtlich 17 Mio. weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter haben werden als im Jahr 2023. Die Gewinnung und Bindung von Talenten ist für viele Regionen eine Herausforderung.
100 Mio. Menschen sind von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. 47 Prozent der jungen Europäer (18-34 Jahre) müssen bei ihren Eltern wohnen. Die lokalen und regionalen Gebietskörperschaften stellen 50 Prozent der Ausgaben für Infrastrukturen, Wohnraum, Gesundheit, Bildung und soziale Dienste bereit.
Das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die regionalen und lokalen Gebietskörperschaften hat in den letzten zehn Jahren erheblich zugenommen und erreichte 2024 mit 60 Prozent den höchsten Wert unter allen Regierungsebenen. (CD)
https://cor.europa.eu/en/plenaries-events/state-regions-and-cities-european-union-2024