| Bodenschutz

Bericht zum Zustand der Böden in der EU

Ein neuer Bericht mahnt großen Handlungsbedarf beim Bodenschutz in Europa an. Die Europäischen Umweltagentur und die Gemeinsame Forschungsstelle der Europäischen Kommission kommen in einer am 22. Oktober 2024 vorgelegten Untersuchung zu dem Schluss, das sich der Zustand von 60 Prozent der Böden in der EU derzeit verschlechtere, was auch Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit habe könne.
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Der Bericht über den Zustand der Böden in Europa 2024, der auf dem Stakeholder-Forum der EU-Bodenbeobachtungsstelle vorgestellt wurde, bewertet den Zustand der Bodendegradation in der EU und anderen Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums, einschließlich der Ukraine, der Türkei und der westlichen Balkanländer. Er bestätigt das Ausmaß der Bodendegradation in Europa und hebt die aktuellen Herausforderungen hervor. Trotz bedeutender Fortschritte gebe es nach wie vor Wissenslücken, insbesondere in Bezug auf die diffuse Verschmutzung, die sozialen Auswirkungen der Bodendegradation und die Auswirkungen von Kriegen auf die Bodengesundheit. Um diese Lücken zu schließen, bedürfe es weiterer Forschung und größeres öffentliches Engagement, um das Bewusstsein zu schärfen und kollektives Handeln zu fördern.

Die in dem Bericht vorgestellten Ergebnisse zeigen mehrere wichtige politisch relevante Folgen der Bodendegradation und Empfehlungen für den Umgang mit diesem Problem in Europa auf. Erstens sei es offensichtlich, dass der bestehende politische Rahmen gestärkt werden müsse, um Prozesse der Bodendegradation wirksam zu überwachen und einzudämmen. Dazu gehörten beispielsweise die Umsetzung von Rechtsmechanismen wie die vorgeschlagene Richtlinie über die Bodenüberwachung und die Widerstandsfähigkeit des Bodens, die einen Rahmen für umfassende Bewertungen der Bodengesundheit bieten würde, die wiederum gezielte Interventionen unterstützen könnten.

Darüber hinaus bestehe ein eindeutiger Bedarf an sektorübergreifender Koordinierung und Zusammenarbeit, um die Verschlechterung der Bodenqualität umfassend zu bekämpfen. Bereits bestehende politische Maßnahmen könnten verstärkt werden, um Anreize für Landwirte zu schaffen, bodenschonende landwirtschaftliche Praktiken anzuwenden, wie beispielsweise die Verringerung der Bodenbearbeitung und der Anbau von Deckfrüchten, und nachhaltige Landbewirtschaftungspraktiken durch Förderprogramme und Initiativen zum Aufbau von Kapazitäten zu fördern. Insgesamt unterstreichen die Ergebnisse des Berichts die Dringlichkeit, die Verschlechterung der Bodenqualität in Europa durch gezielte politische Maßnahmen, kooperative Ansätze und kontinuierliche Investitionen in Forschung und Innovation zu bekämpfen. (UV)

Weitere Informationen zum Bericht über den Zustand der Böden in der EU und weiteren Ländern.

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