Der Exekutivrat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird eine unabhängige Bewertung der internationalen Reaktion auf COVID-19 durchführen. Dazu wurde er am 19. Mai 2020 durch eine Erklärung verpflichtet, die 194 Mitgliedsländer, einschließlich der Vereinigten Staaten und China, bei der digital abgehaltenen 73. Weltgesundheitsversammlung verabschiedeten. Die USA kündigte ferner ihre Absicht an, die US-Finanzierung für die WHO auf unbestimmte Zeit einzufrieren, falls die Organisation sich nicht zur Umsetzung von „wesentlichen Verbesserungen“ innerhalb von 30 Tagen verpflichtet.
Die EU hat darauf reagiert und ihre Unterstützung für die Organisation ausgesprochen. Dabei beruft sie sich auf den Standpunkt, dass die Stärkung des Multilateralismus gegenwärtig wichtiger denn je sei. Der unparteiische, unabhängige und umfassende Evaluierungsbericht soll laut der Resolution zum frühestmöglichen Zeitpunkt unter der Koordination der WHO eingeleitet werden. Das Ziel des Berichts werde die Bewertung der globalen Kapazitäten zur Prävention, Vorbereitung und Reaktion auf Pandemien sein. Zudem werde die Reaktion der WHO auf die COVID-19-Pandemie und ihr Zeitplan im Detail geprüft.
Die Resolution befasst sich darüber hinaus mit der heiklen Frage künftiger Behandlungsmethoden und Impfstoffe. Laut der Erklärung sollten diese Produkte für jedermann zu einem erschwinglichen Preis zugänglich gemacht werden. Sie bezieht sich auf die Möglichkeiten des freiwilligen Patent-Pooling und freiwilliger Patentlizenzen. (JC)
https://apps.who.int/gb/ebwha/pdf_files/WHA73/A73_CONF1Rev1-en.pdf