Um diese Herausforderungen und den grünen und digitalen Wandel zu bewältigen und gleichzeitig den demografischen Wandel anzugehen, werden öffentliche Investitionen gefordert, die der Schlüssel zum Ziel des territorialen, sozialen und wirtschaftlichen Zusammenhalts in Europa sind.
Die wichtigsten Feststellungen des Berichts:
EU-Regionen und -Städte sind für die erfolgreiche Aufnahme und Integration ukrainischer Flüchtlinge von entscheidender Bedeutung. Das deutsche Bundesland Nordrhein-Westfalen ist die EU-Region, die die meisten ukrainischen Flüchtlinge aufnimmt, gefolgt von der polnischen Region Masowien mit knapp über 200.000 vertriebenen Ukrainern.
Die überwiegende Mehrheit der Regional- und Kommunalpolitiker (75 Prozent) gibt an, unter einem Mangel an speziellen Finanzierungsmechanismen zur Bewältigung der Herausforderungen der Klimaanpassung zu leiden. Besonders betroffen sind Regionen mit einem hohen Beschäftigungsniveau in der Landwirtschaft oder im Baugewerbe, insbesondere von längeren und intensiveren Hitzewellen. Die steigende globale Temperatur beeinträchtigt auch die lokale Tourismusbranche erheblich.
NextGenerationEU bleibt territorial „blind“. Laut dem neuen regionalen und lokalen Barometer gaben mehr als 70 Prozent der lokalen und regionalen Behörden an, dass sie nicht an der Umsetzung der Aufbau- und Resilienzfazilität, dem Eckpfeiler des Post-Pandemie-Aufbauplans NextGenerationEU, beteiligt waren.
Regionen und Städte werden mobilisiert, um den grünen Wandel zum Erfolg zu führen, aber Europa muss eine „grüne Kluft“ vermeiden. Die AdR-Umfrage zeigt, dass Regionen und Städte insbesondere Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs (62 Prozent), zur Förderung des Naturschutzes und der Ökologisierung von Städten (40 Prozent) sowie zur Reduzierung von Abfall und seinen Auswirkungen auf die Umwelt (37 Prozent) ergriffen haben. Allerdings zählen Regionen in Tschechien, Deutschland, Ungarn und Polen zu denen, die aufgrund der Schließung kohlenstoffintensiver Industrien einen Verlust von Arbeitsplätzen verzeichnen.
Es wird erwartet, dass zwischen 1993 und 2033 30 Mio. Menschen aus den ländlichen Gebieten Europas verloren gehen. Dies entspricht der Bevölkerungszahl Rumäniens, Bulgariens und Litauens zusammen. Darüber hinaus ist der Anteil der über 65‑Jährigen zwischen 2015 und 2021 in ländlichen Gebieten um fünf Prozent gestiegen, doppelt so stark wie in städtischen Gebieten.
Das Vertrauen in lokale und regionale Regierungen ist nach wie vor höher als auf nationaler und EU-Ebene. Es wächst weiter und bleibt höher als das Vertrauen in die nationale und EU-Ebene: Seit 2018 zeigen Meinungsumfragen durchweg, dass regionale und lokale Behörden die einzigen öffentlichen Einrichtungen sind, der mehr als 50 Prozent der EU-Befragten vertrauen. (CD)