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Diabetes in Europa

Um den steigenden Trend bei der Zahl der an Diabetes erkrankten Europäerinnen und Europäern umzukehren, fordern die Abgeordneten des Europäischen Parlaments (EP) EU-Kommission und Mitgliedstaaten anlässlich des Weltdiabetestages auf, sich ehr-geizige Ziele zu setzen, Ungleichheiten zwischen den EU-Bürgern zu verringern und die Versorgung und Lebensqualität von Menschen mit Diabetes zu verbessern.
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So werden Kommission und Mitgliedstaaten in der am 23. November 2022 verabschiedeten Entschließung beispielsweise dazu aufgefordert, die Verbraucher durch die Annahme einer verbindlichen und harmonisierten EU-Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Verpackungen dabei zu unterstützen, fundierte, gesunde und nachhaltige Entscheidungen bei der Auswahl ihrer Lebensmittel zu treffen. Die Mitgliedstaaten sollen unter anderem nationale Diabetes-Pläne und -Strategien entwickeln und ihre nationalen Versorgungsmodelle überprüfen und gegebenenfalls weiterentwickeln.

Die Abgeordneten begrüßen zwar ausdrücklich die Entwicklung der EU-Initiative für nichtübertragbare Krankheiten "Healthier Together“ und fordern die Mitgliedstaaten dazu auf, die dort dokumentierten Beispiele und Mittel umfangreich zu nutzen, sehen aber dennoch umfangreichen Handlungsbedarf, auch für die EU-Kommission. Beispielsweise wird die Kommission aufgefordert, mit Patientenorganisationen und Menschen, die mit Diabetes und anderen chronischen Krankheiten leben, strukturiert zusammenzuarbeiten und wichtige Nichtregierungsorganisationen weiterhin auf transparente Weise finanziell zu unterstützen. Auch soll sie die Weiterentwicklung der primären und der wohnortnahen Versorgung in den Mitgliedstaaten zu unterstützen. Das EP sieht auch die Notwendigkeit, dass die Kommission den Mitgliedstaaten konkrete Leitlinien an die Hand gibt, um die Behandlung von Menschen mit Diabetes in humanitären Notsituationen zu gewährleisten. Die Abgeordneten fordern zudem die Stärkung der Forschung in diesem Bereich und eine bessere Abstimmung der Forschung auf den verschiedenen Ebenen.

Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüßte die Entschließung als ein wichtiges Signal an die europäischen Bürgerinnen und Bürger - und an die Diabetespatienten. Nach Zahlen der EU-Kommission lebt einer von zehn Erwachsenen in der EU mit Diabetes. Die Gesamtzahl der Diabetes-Erkrankten hat sich damit auf in den vergangen zehn Jahre verdoppelt auf jetzt insgesamt 32 Mio. Menschen. Dieser Trend wollen die Europaparlamentarier stoppen. (MK)

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