Die Präsidenten des Europäischen Rates und des Rates der EU, Charles Michel und Pedro Sánchez, der amtierende spanische Ministerpräsident, sowie der EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, bekräftigten gemeinsam mit den europäischen Sozialpartnern die Bedeutung des sozialen Dialogs für das Gelingen des ökologischen und digitalen Wandels. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die gemeinsam mit Charles Michel den Vorsitz des Gipfels innehatte, sagte: „Da sich die Welt um uns herum schneller als je zuvor verändert, stehen die Sozialpartner im Mittelpunkt unserer Antworten auf die wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen. Angesichts der Tatsache, dass Millionen von Unternehmen auf der Suche nach Arbeitskräften sind, müssen wir den Zugang zum Arbeitsmarkt verbessern und den Arbeitnehmern helfen, die erforderlichen Qualifikationen zu erwerben.“
Die europäischen Sozialpartner legten dar, wie ihrer Ansichten nach die Antwort auf das Inflationsbekämpfungsgesetz der Vereinigten Staaten und Maßnahmen für die europäische Wirtschaft ausfallen muss. Der Präsident von BusinessEurope, Fredrik Persson, forderte die EU auf, mehr zu tun, um die strukturellen Faktoren anzugehen, die die Attraktivität Europas als Investitionsstandort untergraben. Vorrangige Themen, die im kommenden Jahr angegangen werden sollten, sind nach seiner Ansicht der Zugang zu Energie zu erschwinglichen Preisen, die Abschaffung unnötiger Berichtspflichten und anderer administrative Belastungen sowie der Mangel an Arbeitskräften und Qualifikationen. Die Generalsekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB), Esther Lynch, warnte die europäischen Staats- und Regierungschefs davor, Dekarbonisierung mit Deindustrialisierung in Verbindung zu bringen. Sie unterstützte die Forderungen nach Investitionen in den grünen und digitalen Wandel und warnte vor einer Reform der EU-Steuerpolitik, die es den Mitgliedstaatenerschweren könnte, in diese Übergänge zu investieren.
Der Dreigliedrige Sozialgipfel findet zweimal jährlich jeweils vor dem EU-Gipfel statt. Er bietet die Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch zwischen den Spitzen der europäischen Institutionen, den führenden Vertretern der europäischen Sozialpartner und den nationalen Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen der derzeitigen und künftigen Ratspräsidentschaft (Spanien, Belgien und Ungarn) sowie den Ministerinnen und Ministern für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten dieser Länder. (VS)