Am 7. April 2021 kam der Ausschuss für Risikobewertung (PRAC) der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zu dem Ergebnis, dass ein Zusammenhang zwischen sehr seltenen Fällen bestimmter Thromboseformen und der Impfung mit Vaxzevria, dem Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens AstraZeneca, besteht. Innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung kann es, so eine Pressemitteilung der EMA, zu Blutgerinnseln kommen.
Gleichwohl fällt die Nutzen-Risiko-Abwägung vor dem Hintergrund des mit einer Covid-19-Infektion verbundenen hohen Risikos und in Anbetracht der erwiesenen Wirksamkeit des Impfstoffes weiterhin positiv aus. Die ungewöhnlichen Blutgerinnsel sollen jedoch von nun an als sehr seltene Nebenwirkung von Vaxzevria aufgeführt werden. In einer Pressemitteilung werden die Symptome beschrieben, bei denen Personen, die den AstraZeneca-Impfstoff erhalten haben, umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollten.
Nach Mittteilung der EMA sind die meisten der gemeldeten Fälle bei Frauen unter 60 Jahren innerhalb von zwei Wochen nach der Impfung aufgetreten. Spezifische Risikofaktoren, so die EMA, „sind nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen nicht bestätigt worden.“ Als mögliche Erklärung für das Auftreten dieser Thromboseformen wird eine Immunreaktion, wie man sie auch bei der Gabe von Heparin beobachte, genannt.
Der Ausschuss für Risikobewertung hatte insgesamt 86 Fälle bestimmter Formen von Blutgerinnseln untersucht, die bis zum 22. März 2021 in der EU-Datenbank für Arzneimittelsicherheit (EudraVigilance) gemeldet worden waren und von denen 18 tödlich verliefen. Die Zahl der gemeldeten Fälle hat sich inzwischen (Stand 4. April) auf insgesamt 222 erhöht. Rund 34 Mio. Menschen im EWR und in Großbritannien waren zu diesem Zeitpunkt mit Vaxzevria geimpft worden. (MK)