Die europäische Arzneimittelagentur (EMA) empfiehlt weiterhin die Nutzung des AstraZeneca-Impfstoffs. „Der Ausschuss ist zu einem klaren wissenschaftlichen Urteil gekommen. Dieses Vakzin ist sicher und wirksam“, so die Direktorin der EMA in der Pressekonferenz nach der Sondersitzung des Sicherheitsausschusses der Agentur (PRAC) am 18. März 2021.
Laut der im Anschluss an die Sitzung veröffentlichten Pressemitteilung der EMA war der Sicherheitsausschuss bei der Überprüfung von Fälle von Blutgerinnseln nach Impfungen mit dem AstraZenca-Vakzin zu dem Ergebnis gelangt, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen dem Auftreten bestimmter Blutgerinnsel und dem AstraZeneca-Impfstoff nicht nachgewiesen aber möglich sei und weiter analysiert werden müsse. Insbesondere vor dem Hintergrund einer potenziell tödlichen Covid-19-Infektion und der Tatsache, dass es im Zusammenhang mit einer solchen Infektion ebenfalls zu Blutgerinnseln kommen kann, hält der Ausschuss dennoch daran fest, dass der Nutzen des Impfstoffs weiterhin das Risiko von Nebenwirkungen überwiegt.
Der Sicherheitsausschuss weist jedoch auch darauf hin, dass sich Patienten der entfernten Möglichkeit solcher Symptome bewusst sein sollten und bei Zeichen, die hierauf hinweisen, „sofort einen Arzt aufsuchen und die Angehörigen der Gesundheitsberufe über ihre kürzlich erfolgte Impfung informieren“ sollten. Nach Mitteilung der EMA im Anschluss an die Sondersitzung des Ausschusses werden bereits Schritte unternommen, um die Produktinformationen für den Impfstoff zu aktualisieren und weitere Informationen zu diesen Risiken aufzunehmen. Auch die Mitteilung selbst erhält bereits entsprechende Hinweise an Patienten und Angehörige der Gesundheitsberufe.
Der Sicherheitsausschuss wird eine zusätzliche Überprüfung des Risikos von Gerinnungsproblemen vornehmen, einschließlich der Prüfung von Risiken mit anderen Arten von COVID-19-Impfstoffen. Die genaue Überwachung der Berichte über Blutgerinnungsstörungen werde fortgesetzt und weitere Studien werden eingeleitet, um mehr Labordaten sowie reale Beweise zu liefern.
Das deutsche Paul-Ehrlich-Institut hatte Anfang dieser Woche aufgrund einer zunehmenden Fallzahl schwerwiegender Gerinnungsstörungen in Folge von Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin empfohlen, die Impfung mit diesem Impfstoff vorsorglich auszusetzen, um zunächst die Fälle weiter zu untersuchen. Deutschland war dieser Empfehlung gefolgt. Auch weitere Mitgliedstaaten hatten diese Entscheidung getroffen.
Nach dem Abschluss der vorläufigen Überprüfung durch den Sicherheitsausschuss der EMA müssen jetzt die Mitgliedstaaten über ihr weiteres Vorgehen entscheiden. (MK)