| Megatrends der Landwirtschaft

Ernährung nachhaltig sichern

Biogemüse aus Deutschland
Biogemüse aus Deutschland

Die 7. Studie zu Megatrends im Bereich der Landwirtschaft und Ernährung soll einen Überblick und mögliche Antworten der Politik aus EU-Perspektive geben. Der Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments (AGRI) hatte die Studie bei der Politikabteilung für Struktur- und Kohäsionspolitik des Europäischen Parlaments in Auftrag gegeben. Zwei der Autoren der Studie, Monica Pesce und Daniel Traon, stellten die Studie am 5. November 2019 im AGRI vor.

Zentrale Herausforderungen sind die wachsende Weltbevölkerung und die anhaltende Lebensmittelverschwendung. Unter den vier in der Studie untersuchten politischen Lösungsszenarien ermöglicht lediglich Szenario 4 „Nachhaltigkeit für alle“ sowohl die Ernährungssicherheit als auch mehr Nachhaltigkeit zu erreichen. Dieses Szenario sieht eine Umstellung der Lebensmittelproduktionskette auf eine echte Kreislaufwirtschaft vor.

Für wichtig hält die Studie hier mehr Unterstützung bei der Verbraucher-Bildung zu Umweltschutz, Übergewicht und Unterernährung und fordert die Entwicklung einer vollwertigen EU-Ernährungspolitik (z.B. Angabe der Nährwerte). Dies impliziere eine Fortsetzung des EU-Schulobst und -Milchprogramms und im Zuge einer gesünderen Ernährung der Verbraucher weniger tierische Produkte. Um die Umweltauswirkungen widerzuspiegeln, seien auch höhere Preise für landwirtschaftliche Produkte erforderlich.

Um die Ernährungssicherheit zu gewährleisten, seien unter der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) Anreize erforderlich für umweltfreundlichere Produktionsverfahren, neue Technologien und Digitalisierung sowie gekoppelte produktspezifische Stützen für pflanzliche Proteine. Die Autoren der Studie fordern sicherzustellen, dass die EU-Lebensmittelsicherheitsanforderungen notwendig, angemessen und mit anderen politischen Zielen wie der Ernährungssicherheit konsistent sind und von allen Lebensmittelproduzenten innerhalb der EU sowie solchen, die aus Drittstaaten in die EU exportieren, eingehalten werden.

Zum Klimaschutz soll die EU ihre globalen Anstrengungen zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen und Artenschutz fortsetzen und auch bei Handelsabkommen Umweltschutz dahingehend berücksichtigen, dass die EU-Anforderungen zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen in der landwirtschaftlichen Produktion implementiert werden.

In der an die Vorstellung der Studie anschließenden Diskussion betonten jedoch die Europaabgeordneten die Bedeutung des ökologischen Landbaus und der kleinbäuerlichen Strukturen. (KL/TS)

Studie: https://www.europarl.europa.eu/RegData/etudes/STUD/2019/629205/IPOL_STU(2019)629205_EN.pdf

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