| Kommissionsstrategie

Erneuerbare Offshore-Energie

Die am 19. November 2020 vorgestellte Strategie für erneuerbare Offshore-Energie (COM(2020) 741 mit begleitendem Arbeitsdokument) der Europäischen Kommission plant den Ausbau der Offshore-Windenergiekapazität von 12GW bis 2030 auf min. 60 GW und bis 2050 auf 300 GW in der EU. Dazu werden die Leitlinien für staatliche Beihilfen in den Bereichen Energie und Umweltschutz und die Erneuerbare-Energien-Richtlinie überarbeitet. Bereits Anfang Dezember 2020 wird die Kommission vorschlagen, wie Offshore-Energie in die Verordnung für transeuropäische Netze (TEN-E-VO) integriert werden kann. Bezüglich der bislang ungeklärten Aufteilung von Kosten bei grenzüberschreitenden Projekten hat die Kommission angekündigt, bis 2030 Leitlinien zu verabschieden. Die Kommission geht von einem Investitionsbedarf von knapp 800 Mrd. Euro für den Ausbau aus.

Der Ausbau soll europaweit erfolgen – in der Nordsee, im baltischen Meer, im Schwarzen Meer, im Atlantik sowie im Mittelmeer. Dazu möchte die Kommission die langfristigen Planungen europaweit koordinieren. 2021 soll eine Hochrangige Konferenz zur Offshore-Energie den Erfahrungsaustausch zwischen Stakeholdern und politischen Ebenen befördern. Die Kommission möchte die Mitgliedstaaten und Regionen beraten, um sicherzustellen, dass genügend Fachkräfte über die notwendigen Kompetenzen für die neu zu schaffenden Arbeitsplätze im Bereich der Offshore-Energie verfügen.

Für Offshore-Windenenergie werden Wind-Turbinen im Meeresboden verankert. Zusätzlich sieht die Strategie 40 GW bis 2050 an Meeresenergie (Gezeiten und Wellen) sowie schwimmende Wind- und Solaranlagen in der EU vor. Noch im Forschungsstadium befindet sich die Herstellung synthetischer Kraftstoffe aus Algen.

Mit dem Förderprogramm Horizont Europa soll die Forschung damit auch zur Förderung der Kreislaufwirtschaft beitragen. Nach Wunsch der Kommission soll die EU eine global führende Rolle dabei einnehmen und auch in Drittländern Offshore-Projekte auf den Weg bringen.

Die Strategie ist Teil des Green Deal (COM(2019)640) der Kommission, einem umfassenden Maßnahmenpaket, das als Wirtschaftsstrategie Europas den Übergang zur Klimaneutralität bis 2050 ebnen soll. Für die Reduktion der Treibhausgasemissionen ist ein intensiver Ausbau Erneuerbarer Energien notwendig, um den Energiebedarf etwa auch aus der Industrie zu decken. Die Konsultation für die Strategie erfolgte bereits im Sommer 2020. (TS)

Pressemitteilung der Kommission

Strategie (COM(2020)741)

Arbeitsdokument

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