Der Studie zufolge sterben jährlich 6.190 Menschen an koronaren Herzkrankheiten, die auf psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz zurückzuführen sind. Weitere 4.843 Menschen verlieren ihr Leben durch Selbstmord, der durch arbeitsbedingte Depressionen verursacht wird. Psychosoziale Risiken stellen damit eine größere Gefahr für Arbeitnehmende dar als körperliche Unfälle, denen 2022 in der EU 3.286 Menschen zum Opfer fielen, so die Autorinnen und Autoren.
Depressionen, die durch psychosoziale Risiken am Arbeitsplatz wie langen Arbeitszeiten, Arbeitsplatzunsicherheit oder Mobbing verursacht werden, kosten die EU-Mitgliedstaaten jedes Jahr zwischen 45 und 103 Mrd. Euro. Besonders Frauen sind von diesen Risiken betroffen. In Mittel-, Ost- und Südosteuropa sind Todesfälle im Zusammenhang mit Stress am Arbeitsplatz ebenfalls häufiger, stellt das ETUI fest. Für den Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) verdeutlichen diese Zahlen „die dringende Notwendigkeit einer EU-Richtlinie über psychosoziale Risiken bei der Arbeit“.
Der Workers' Memorial Day zielt darauf ab, die Öffentlichkeit für arbeitsbedingte Todesfälle, Verletzungen und Krankheiten sowie für die Vermeidbarkeit der meisten Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten zu sensibilisieren. Er soll zudem das Bewusstsein für gewerkschaftliche Kampagnen und Ansätze im Kampf für Verbesserungen im Arbeitsschutz schärfen.
Weitere Informationen sind der Pressemitteilung des EGB (in englischer Sprache) zu entnehmen. (VS)