Die EU hat nach der Energiekrise, die durch die Invasion Russlands in die Ukraine ausgelöst wurde, ein breites Spektrum von Maßnahmen ergriffen, um besser auf die Heizperiode im Winter vorbereitet zu sein. Dazu gehört etwa die Verordnung zur Senkung der Gasnachfrage (August 2022), die zu einem Rückgang des Gasverbrauchs um 18 Prozent zwischen August 2022 und Mai 2023 geführt hat. Sie wurde nun um ein weiteres Jahr verlängert. Außerdem setzt sich die KOM bei der Suche nach alternativen Gasquellen international für diversifizierte Gaslieferungen ein, insbesondere in Form von Flüssigerdgas (LNG). Darüber hinaus hat die EU-Energieplattform bereits zwei Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für die gemeinsame Beschaffung von Gas ausgerichtet. Eine dritte Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen soll im Herbst 2023 veröffentlicht werden.
Der Gasmarkt ist nach Einschätzung der KOM jedoch nach wie vor sensibel. Deshalb will die KOM die Lage weiterhin beobachten mit dem Ziel, dass die Speichermengen ausreichend hoch bleiben. Die KOM weist in ihrem Bericht auch darauf hin, dass die EU ihre Lage durch Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz weiter stärken kann.
Um die Winter-Vorbereitungen der EU zu optimieren, wurde in der Verordnung über die Gasspeicherung vom Juni 2022 ein verbindliches EU-Ziel festgelegt: 90 Prozent Füllstand der Speicher bis zum 1. November jedes Jahres, mit Zwischenzielen für die EU-Mitgliedstaaten versehen. Die Gasspeicherung ist für die Versorgungssicherheit in Europa von entscheidender Bedeutung, da sie bis zu einem Drittel der Gasnachfrage der EU im Winter decken kann. (UV)