| Kritische Rohstoffe

EU fördert Projekte außerhalb der Union zur Sicherung der Rohstoffversorgung

Zur Verbesserung der heimischen Versorgung hat die Europäische Kommission (KOM) für 13 Projekte zur Förderung von Rohstoffen außerhalb der EU eine finanzielle Unterstützung zugesagt. Darunter sind Industrievorhaben in Großbritannien, Grönland und der Ukraine. Das gab die KOM am 4. Juni 2025 bekannt. Im Gegenzug zur finanziellen Förderung haben die ausgewählten Projekte Verträge für die Lieferung der Rohstoffe an europäische Unternehmen geschlossen.
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Zehn der Projekte arbeiten nach Angaben der KOM mit Materialien, die für die Produktion von Batterien für Elektroautos benötigt werden. Das sind etwa Lithium, Nickel, Kobalt, Mangan und Graphit. Dazu kommen Vorhaben für die Förderung so genannter Seltener Erden. In Großbritannien hat das Unternehmen Tungsten West den Zuschlag für die Förderung des Schwermetalls Wolfram in der südenglischen Region Devon erhalten. Wolfram wird unter anderem in der Verteidigungsindustrie und in der Raumfahrt eingesetzt. In der Ukraine will die KOM die Gewinnung von Graphit fördern. Die EU unterhält mit Kiew bereits eine strategische Partnerschaft für Rohstoffe. Dies gilt auch für Kanada, Norwegen, Serbien, Sambia und Kasachstan, wo ebenfalls Projekte gefördert werden sollen. Auf der Liste stehen zudem Vorhaben in Großbritannien, Brasilien, Südafrika, Malawi und Madagaskar. Die zwei übrigen Projekte liegen in Grönland und Neukaledonien, die als Überseegebiete Dänemarks und Frankreichs geographisch nicht zur EU gehören.

Die ausgewählten strategischen Projekte werden von der KOM, den Mitgliedstaaten und Finanzinstituten koordiniert unterstützt, indem ihnen der Zugang zu Finanzmitteln und Kontakten zu relevanten Abnehmern erleichtert wird. Schätzungen zufolge benötigen die 13 strategischen Projekte außerhalb der EU insgesamt 5,5 Mrd. Euro an Kapitalinvestitionen, um ihren Betrieb aufnehmen zu können.

Bereits im März 2025 hatte die KOM eine Liste mit 47 Rohstoffvorhaben in der EU vorgestellt. Diese sollen Zugang zu EU Geldern bekommen. Darunter sind die Lithium‑Förderung von Vulcan Energy Resources in der Pfalz und ein Verarbeitungsstandort des Unternehmens Rock Tech Guben in Brandenburg sowie das Unternehmen PCC Thorion aus Duisburg, das Alternativen zu Graphit für Batterien entwickelt.

Erklärtes Ziel der EU ist es, bis 2030 mindestens zehn Prozent der Rohstoffe auf EU‑Gebiet abzubauen und die benötigten Materialien zu mindestens 40 Prozent selbst zu verarbeiten. Mindestens ein Viertel der Rohstoffe soll in der EU recycelt werden. Künftig soll ein einzelnes Drittland außerdem nicht mehr als 65 Prozent eines solchen wichtigen Rohstoffs liefern. Damit will die EU vor allem unabhängiger von China werden. Von dort stammt bislang ein großer Teil der Lithium-Einfuhren in die EU und fast 100 Prozent der Seltenen Erden.

Weitere Einzelheiten zu den ausgewählten Projekten finden Sie hier. (UV)

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