Zwischen 2014 und 2022 erhielten die europäischen Landwirtinnen und Landwirte rund zwölf Mrd. Euro Fördergelder aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), um auf Bio-Landbau umzustellen oder das ökologische Anbauverfahren beizubehalten. Bis 2027 sollen dafür weitere knapp 15 Mrd. Euro fließen. In den EU-Ländern wird jedoch in unterschiedlichem Umfang Bio-Landbau betrieben: So reicht die ökologisch bewirtschaftete Fläche von weniger als fünf Prozent in den Niederlanden, Polen, Bulgarien, Irland und Malta bis zu über 25 Prozent in Österreich.
Die Prüferinnen und Prüfer kritisieren, dass bei der GAP-Förderung Umwelt- und Marktziele ausgeblendet werden können. Beispielsweise könnten Landwirtinnen und Landwirte auch dann EU-Mittel erhalten, wenn sie keinen Fruchtwechsel durchführen oder Tierschutzstandards nicht einhalten – beides eigentlich Grundprinzipien des ökologischen Landbaus. Außerdem sei es laut den Prüfern gängige Praxis, dass für den Anbau von Bio-Kulturen Genehmigungen für die Verwendung von konventionellem Saatgut erteilt werden. Zudem gebe es derzeit keine Möglichkeit zu messen, inwiefern der Ökolandbau vorteilhafter für die Umwelt ist.
Der ökologische Landbau ist ein wichtiger Bestandteil der EU-Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ und spielt auch bei der Verwirklichung der ehrgeizigen Umwelt- und Klimaziele der EU eine Rolle. (MF)
Hier geht es zum Bericht des Europäischen Rechnungshofs: https://www.eca.europa.eu/de/publications/SR-2024-19