Die Kommission fördert acht weitere Forschungsprojekte, die sich mit der Entwicklung von Diagnose- und Behandlungsmethoden für COVID-19 befassen. Die EU-Förderungsmittel stammen aus dem Horizont 2020-Programm und aus von der Industrie bereitgestellten Investitionsmitteln. Die Aufforderung zur Einreichung der Projektvorschläge war im März 2020 von der Initiative für innovative Arzneimittel (IMI), einer öffentlich-privaten Partnerschaft zwischen der Kommission und der pharmazeutischen Industrie, veröffentlicht worden.
Bei fünf der insgesamt acht finanzierten Projekte liegt der Schwerpunkt auf Diagnostik, bei den restlichen drei Projekten auf Therapie. Mit den Diagnosemittel-Projekten sollen Produkte entwickelt werden, die überall einsetzbar sind, beispielsweise bei Patienten zu Hause, und rasch Ergebnisse liefern.
Unter anderem leitet die bayerische Biotech-Firma GNA Biosolutions das europäische Forschungsprojekt zur Entwicklung einer Plattform für molekulare Diagnostik. Das Projekt befasst sich mit der Entwicklung eines kostengünstigen, miniaturisierten molekularen Einweg-Diagnostiksystems, das ermöglichen soll, Patienten fast überall innerhalb von 15 Minuten oder weniger in Laborqualität zu testen. Die anderen Projekte zur Entwicklung von Therapien beschäftigen sich mit der Identifizierung von Kandidaten unter vorhandenen Medikamenten, die als Behandlungen wirksam sein könnten, und der Entwicklung von neuen Medikamenten, die speziell auf die Bekämpfung des SARS-CoV-2-Virus ausgerichtet sind.
Über das EU-Forschungsprogramm Horizont 2020 unterstützt die Kommission seit
Januar 2020 mit 48,2 Mio. Euro (von insgesamt zur Verfügung stehenden 325 Mio. Euro) 18 bereits angelaufene Forschungsprojekte, die sich mit der Vorsorge und Reaktion auf Krankheitsausbrüche, patientennahen Schnelldiagnosetests, neuen Therapien und neuen Impfstoffen zur Verhinderung und Ausbreitung des Coronavirus befassen.
Die Kommission hat nun die Bereitstellung weiterer 1 Mrd. Euro über Horizont 2020 zugesagt, die für die Entwicklung von Impfstoffen sowie neuer Therapie- und Diagnosemethoden eingesetzt werden. An den Projekten wirken 94 Organisationen mit. Darunter befinden sich Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. 20 Prozent der Projektteilnehmer sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU). (JC)
https://ec.europa.eu/info/files/new-imi-research-projects-coronavirus_en