Die Finanzhilfen werden für bahnbrechende Technologien benötigt, in den Bereichen energieintensive Industrien, Wasserstoff, erneuerbare Energien, Infrastruktur für die CO2-Abscheidung und –Speicherung und Herstellung von Schlüsselkomponenten für die Energiespeicherung. Mit den ausgewählten Projekten werden insbesondere die Erzeugung, Verteilung und Nutzung von grünem Wasserstoff, Wasserstoff aus Abfall, Off-Shore-Windenergie sowie die Herstellung von Photovoltaik-Modulen, Batteriespeichertechniken, nachhaltigen Flugkraftstoffen und fortschrittlichen Biokraftstoffen gefördert.
Bei der Auswahl der Projekte war entscheidend, ob sie die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu herkömmlichen Technologien senken und über den Stand der Technik hinausgehende Innovationen schaffen können. Unter den geförderten Großprojekten sind auch zwei Projekte aus Deutschland. Das erste Projekt betrifft eine deutsche Zementfabrik, in der ein CO2-Abscheidungsprozess der zweiten Generation im Oxyfuel-Verfahren eingeführt wird, der Rohstoff für die Weiterverarbeitung zu synthetischem Methanol liefern soll. Außerdem werden in einem Offshore-Windpark in der Nordsee innovative Lösungen für Turbinen und Wasserstoff umgesetzt. Die EU rechne damit, dass durch die nun geförderten Technologien in den ersten zehn Jahren ihrer Nutzung 136 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden können.
Finanziert wird der Innovationsfonds durch die Einnahmen von 38 Mrd. Euro, die im Rahmen des EU-Emissionshandelssystems erzielt wurden. Die Europäische Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt wird nun mit der Vorbereitung der einzelnen Finanzhilfevereinbarungen beginnen. Es wird erwartet, dass die Auszahlung der Finanzhilfen im vierten Quartal 2022 beginnen wird.
Die KOM erklärte außerdem, dass im Herbst eine weitere Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Großprojekte veröffentlicht werde. Die verfügbaren Mittel würden dabei wie im RepowerEU-Plan vorgesehen auf rund drei Mrd. Euro im Vergleich zur zweiten Vergaberunde verdoppelt. (UV)