Im Mittelpunkt der Strategie steht die Verbesserung des Datenzugangs für KI. Die KOM plant den Aufbau europäischer „Data Labs“, die Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Stellen sichere technische Umgebungen zur Verfügung stellen, in denen Daten gebündelt, kuratiert und datenschutzkonform aufbereitet werden können. Dadurch sollen hochwertige Datensätze für das Training von KI-Modellen leichter zugänglich werden, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Darüber hinaus will die KOM das Angebot hochwertiger Datensätze deutlich ausweiten – unter anderem durch neue offene Datensammlungen, die Bereitstellung großer digitalisierter Kulturgüter sowie die verstärkte Nutzung synthetischer Daten. Der weitere Ausbau sektoraler europäischer Datenräume wird durch laufende EU-Investitionen in Höhe von rund 100 Mio. Euro unterstützt.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Vereinfachung des europäischen Datenrechts. Die KOM kündigt an, bestehende Vorschriften klarer und handhabbarer zu gestalten, um Unternehmen den rechtssicheren Zugang zu Daten zu erleichtern. Dazu gehören Mustervertragsbedingungen, Standardvertragsklauseln für Cloud-Verträge und ein neuer Rechts-Helpdesk zur Unterstützung bei der praktischen Anwendung des Datengesetzes. Ziel ist es, rechtliche Unsicherheiten zu reduzieren und die Befolgungskosten zu senken, damit Unternehmen mehr Zeit für Innovation und weniger Aufwand für Verwaltung aufwenden müssen.
Zugleich soll die europäische Datensouveränität gestärkt werden. Die Strategie enthält einen strategischen Ansatz für internationale Datenströme, der Offenheit mit klaren europäischen Schutzanforderungen verbindet. Vorgesehen sind neue Instrumente gegen unfaire oder unsichere Datenabflüsse („Anti-Leakage-Toolbox“), Maßnahmen zum Schutz sensibler nicht-personenbezogener Daten sowie Leitlinien zur Bewertung der fairen Behandlung europäischer Daten im Ausland. Damit soll sichergestellt werden, dass globale Datenflüsse im Einklang mit den Werten und Interessen der EU erfolgen.
Die Strategie für die Datenunion bildet einen zentralen Bestandteil des Digitalpakets der KOM und soll dazu beitragen, Europas Handlungsfähigkeit im digitalen Raum nachhaltig zu stärken. Die Umsetzung der Maßnahmen beginnt 2026 mit dem schrittweisen Aufbau der Data Labs, ergänzenden Förderinstrumenten und weiteren Arbeiten an gemeinsamen europäischen Datenräumen.
Weitere Informationen sind der Pressemitteilung der KOM zu entnehmen. (VS)
