Zu den Schwerpunkten der Initiative gehört die Anhebung des Niveaus der Grundfertigkeiten bei Kindern und Jugendlichen, wie Lese- und Schreibkenntnisse oder digitale und staatsbürgerliche Kompetenzen, wozu ein Pilotprogramm zur Förderung von Grundfertigkeiten beitragen soll. Die KOM will zudem lebenslange Möglichkeiten für Erwachsene schaffen, sich regelmäßig weiterzubilden und umzuschulen, etwa durch ein Pilotprojekt zur Qualifikationsgarantie. Das Programm wird Arbeitnehmenden, die von Transformationsprozessen betroffen oder von Arbeitslosigkeit bedroht sind, Chancen bieten, sich in einem anderen Unternehmen oder einer anderen Branche weiterzuentwickeln.
Darüber hinaus soll Unternehmen eine erleichterte Rekrutierung der erforderlichen Arbeits- und Fachkräfte ermöglicht werden, was die KOM durch eine Initiative zur Übertragbarkeit von Qualifikationen unterstützen wird. In diesem Kontext plant die KOM, die EU-Qualifikationsakademien, die den Unternehmen die für den grünen Wandel und den Clean Industrial Deal erforderlichen Kompetenzen vermitteln sollen, zu straffen und auszubauen. Schließlich zielt die KOM darauf ab, die Freizügigkeit von Qualifikationen und Fachkräften zu fördern und weltweit die in der europäischen Wirtschaft benötigten Talente und Fähigkeiten zu gewinnen und zu binden. Dafür wird die Pilotaktion „Choose Euope“, mit der die EU weltweit attraktiver für Spitzenkräfte werden will, mit 22,5 Mrd. Euro ausgestattet. Eine Initiative zur Übertragbarkeit von Qualifikationen soll die Anerkennung und Akzeptanz von Fähigkeiten und Qualifikationen in der gesamten EU erleichtern.
Die Mitteilung zur „Union of Skills“ wird von einem Aktionsplan für Grundfertigkeiten und einem Strategieplan für die MINT-Bildung begleitet. Ziel ist unter anderem, die Kompetenzen in den Bereichen Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik zu verbessern, MINT-Berufe zu fördern und die Bereitschaft für den Übergang zu digitalen und sauberen Technologien zu erhöhen.
Im Bildungsbereich schlägt die KOM außerdem neue Ziele bis 2030 vor. So soll etwa der Anteil der unzureichenden Leistungen in den Bereichen Alphabetisierung, Mathematik, Naturwissenschaften und digitale Fähigkeiten auf unter 15 Prozent gesenkt werden. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler in MINT-Fächern in der beruflichen Erstausbildung auf mittlerer Ebene sollte mindestens 45 Prozent betragen, wobei mindestens eine von vier Lernenden weiblich sein sollte.
Zur besseren Überwachung und Vorausschau soll künftig eine „Europäische Beobachtungsstelle für Qualifikationen“ entsprechende Daten und Prognosen zu gesuchten Fähigkeiten bereitstellen. Außerdem wird ein hochrangiger Ausschuss für Qualifikationen eingerichtet, in dem führende Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft, der Anbieter von allgemeiner und beruflicher Bildung sowie der Sozialpartner zusammenkommen.
Was die Finanzierung der geplanten Maßnahmen angeht, so weist die KOM darauf hin, dass die EU bereits 150 Mrd. Euro über ihre verschiedenen Fonds bereitstellt. Sie stützt sich dabei auf öffentliche und private Mittel sowie auf das Programm InvestEU. Die vorhandenen Quellen sollen nach Angaben der KOM künftig „besser und zielgerichteter eingesetzt“ werden.
Weitere Informationen sind der Pressemitteilung der deutschen Vertretung KOM zu entnehmen. (VS)