Der Fahrplan ist das erste hochrangige Strategiedokument dieser Art auf EU-Ebene und enthält konkrete Empfehlungen für einen abgestimmten Übergang zu quantensicheren Verschlüsselungstechnologien. Er fordert die Mitgliedstaaten auf, bis Ende 2026 erste Maßnahmen zur Umstellung einzuleiten und besonders sicherheitskritische Bereiche – wie Verwaltung, Gesundheitswesen oder kritische Infrastrukturen – spätestens bis 2030 vollständig umzustellen.
Der neue Vorschlag baut auf einer Empfehlung der KOM vom April 2024 auf und ist Teil der breiteren europäischen Strategie zur digitalen Resilienz. Neben technischen Vorgaben betont der Fahrplan die Bedeutung von Aufklärung und Sensibilisierung aller relevanten Akteure für die Risiken durch Quantencomputer. Damit stellt die EU frühzeitig die Weichen für ein hohes Schutzniveau in der digitalen Dekade.
Quantencomputer gelten als revolutionäre Technologie, die bestimmte Rechenaufgaben um ein Vielfaches schneller lösen kann als heutige klassische Computer. Während sie große Chancen für Wissenschaft und Industrie eröffnen, stellen sie zugleich eine erhebliche Bedrohung für viele bestehende Verschlüsselungsverfahren dar. Systeme, die bislang als sicher galten, könnten durch die enorme Rechenleistung von Quantencomputern künftig geknackt werden – etwa bei Online-Banking, Gesundheitsdaten oder sicherer Kommunikation. Post-Quanten-Kryptografie bietet hier eine Lösung: Sie basiert auf mathematischen Verfahren, die auch für Quantencomputer schwer zu berechnen sind. Damit soll sie langfristig sichere Verschlüsselung ermöglichen.
Weitere Informationen sind der Pressemitteilung der KOM zu entnehmen. (VS)