Frauenorganisationen zeigen sich besorgt. Sexarbeitende würden durch diese Regelung in die Illegalität getrieben werden. Andere kritisieren, dass es bisher keinen ausgewogenen Überblick über bestehende Regelungsansätze innerhalb der Mitgliedstaaten gebe, sondern pauschal nach dem Nordischen Modell die Forderung der Kriminalisierung der Nachfrageseite und ein Prostitutions-Werbeverbot in allen EU-Mitgliedsstaaten erhoben werde.
Weil Prostitution grenzübergreifend funktioniere und einheitliche Regelungen in den 27 Mitgliedstaaten fehlten, scheiterten bislang Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen vor Ausbeutung, heißt es in der vom EU-Parlament verabschiedeten Resolution. Stattdessen führe die Rechtslage zu mehr Opfern von Menschenhändlern und bilde einen Boden für Organisierte Kriminalität. Das EU-Parlament stimmte mit 234 Stimmen für den Bericht, es gab 175 Gegenstimmen und 122 Enthaltungen. (MF)