| Prostitution

EU-Parlament will europaweite Leitlinien zum Schutz von Sexarbeitenden

Das EU-Parlament hat am 14. September 2023 im Kampf gegen die Prostitution europaweite Leitlinien zum besseren Schutz von Frauen und Mädchen gefordert und sich dabei für ein Verbot von Sexkauf ausgesprochen. Damit soll der Ausstieg aus dem Milieu einfacher sein und die Sexarbeitenden besser geschützt werden. Die Mehrheit der Abgeordneten plädierten für das sogenannte "Nordische Modell", bei dem die Kunden von Sexkauf bestraft werden, nicht aber die Prostituierten.
Rotlicht einer Ampel
©Pixabay

Frauenorganisationen zeigen sich besorgt. Sexarbeitende würden durch diese Regelung in die Illegalität getrieben werden. Andere kritisieren, dass es bisher keinen ausgewogenen Überblick über bestehende Regelungsansätze innerhalb der Mitgliedstaaten gebe, sondern pauschal nach dem Nordischen Modell die Forderung der Kriminalisierung der Nachfrageseite und ein Prostitutions-Werbeverbot in allen EU-Mitgliedsstaaten erhoben werde.

Weil Prostitution grenzübergreifend funktioniere und einheitliche Regelungen in den 27 Mitgliedstaaten fehlten, scheiterten bislang Maßnahmen zum Schutz von Frauen und Mädchen vor Ausbeutung, heißt es in der vom EU-Parlament verabschiedeten Resolution. Stattdessen führe die Rechtslage zu mehr Opfern von Menschenhändlern und bilde einen Boden für Organisierte Kriminalität. Das EU-Parlament stimmte mit 234 Stimmen für den Bericht, es gab 175 Gegenstimmen und 122 Enthaltungen. (MF)

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