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EU-Pilotprojekt „Women TechEU“ fördert zehn deutsche Unternehmerinnen

Am 2. März 2022 benannte die Europäische Kommission die ersten 50 Unternehmen, die durch das neue Pilotprogramm „Women TechEU“ gefördert werden sollen.
©EIC

Das Projekt richtet sich an Deep-Tech-Start-Ups die von Frauen geführt werden. Es umfasst eine finanzielle Förderung von bis zu 75.000 Euro pro Unternehmen sowie ideelle Förderungsmaßnahmen. Diese bestehen beispielsweise aus Mentoring und Coaching im Rahmen des Programms „Women Leadership“ des Europäischen Innovationsrats (EIC) und dem Zugriff auf die EU-weiten Vernetzungsmöglichkeiten.

Am 13. Juli 2022 startete das Programm und unterstützt ab 2022 eine Kohorte von 50 jungen Unternehmerinnen, zehn davon sind deutsche Start-ups. Voraussetzung für eine Teilnahme ist neben einer Frau an der Spitze des Unternehmens, dass dessen Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder den „Ausweitungsländern“ von Horizont Europa liegt. Nach Begutachtung durch eine unabhängige Sachverständigenkommission erhalten die ausgewählten Unternehmerinnen die entsprechende Unterstützung. Die Förderung ist zunächst auf einen Zeitraum von sechs bis zu zwölf Monaten angesetzt.

Aufgrund der positiven Resonanz bestätigte Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend eine Ausweitung des Programmes noch dieses Jahr. Die hohe Zahl der offenen Bewerbungen zeige die Notwendigkeit der Unterstützung von Frauen in diesem Bereich. Dieses Jahr werde die Kommission einen Etat von zehn Mio. Euro bereitstellen, um 130 Unternehmerinnen zu fördern. Die Eröffnung der Bewerbungsphase werde noch angekündigt.

Unter den Bewerbungen befanden sich Unternehmen, die herausragende Innovationen in den Bereichen Medizin, Umwelt, Bildung und Geschlechtergerechtigkeit entwickelt haben. Die in Deutschland geförderten Unternehmerinnen betreiben beispielsweise „Die Frischemanufaktur“ in Halle (Saale) zur Verbesserung der Haltbarkeit von frischen Lebensmitteln, „Soluterials“ in Cottbus entwickelte einen nanostrukturierten Aluminiumwerkstoff „InC“ und das in Berlin ansässige Unternehmen „Nocturne“ entwickelte eine KI-basierte Software zur Messung von Netzhautveränderungen für neurologische Anwendungen.

Der Ursprung des Förderungsprogramms liegt in der Entwicklung technologieintensiver Unternehmen, deren Marktwert stetig zunimmt. Frauen sind in dieser Branche jedoch weiterhin unterrepräsentiert. Die Unternehmen fußen auf Innovationen im Ingenieurswesen und Fortschritten in der Wissenschaft und benötigen häufig mehr Zeit und finanzielle Unterstützung, um sich wirtschaftlich zu etablieren. Zudem weist die Europäische Kommission darauf hin, dass Frauen in der Hochtechnologiebranche der Karriereaufstieg oftmals durch geschlechtsspezifische Vorurteile und Stereotypen erschwert werde.

Weitere Förderungsinitiativen der EU in diesem Bereich sind der EU-Preis für Innovationsleistungen von Frauen, ehrgeizige Ziele für von Frauen geleitete Unternehmen im Rahmen des EIC-Accelerator, ein geschlechtergerechter EIC-Beirat, die Einbeziehung der Geschlechterdimension in die einschlägigen EIC-Herausforderungen und ein Pilot-Index für Gleichstellung der Geschlechter und Diversität. Den Presseartikel der Kommission finden Sie hier.(KH)

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