| Corona-Pandemie

EU sichert Zugang zu künftigen COVID-19-Impfstoffen

Grippe in Sachsen - Schutzimpfung
Eine Grippeschutzimpfung wird in einer Arztpraxis in Dresden am Dienstag (13.01.2009) vorbereitet (gestelltes Illustrationsfoto). Die Grippewelle rollt auf Sachsen zu. Anfang Dezember wurde der erste Kranke in Sachsen in dieser Saison nachgewiesen. Seitdem stieg die Zahl auf inzwischen 23 Influenza-F�lle an. Die Impfquote liegt in Sachsen bei etwa 30 bis 35 Prozent und damit �ber dem Bundesdurchschnitt. Die Grippewelle rollt in dieser Saison fr�her als in den Vorjahren �ber Deutschland. Eine Grippeimpfung sei noch sinnvoll und werde vor allem �lteren und geschw�chten Menschen empfohlen, hie� es dazu vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin. Foto: Ralf Hirschberger dpa/lsn +++(c) dpa - Report+++

Die Kommission hat den Sommer über daran gearbeitet, ihre Impfstoffstrategie vom 17. Juni 2020 umzusetzen, um ein Portfolio verschiedener Impfstoffkandidaten gegen COVID-19 aufzubauen. Mit der Strategie will sie Hunderte Millionen Dosen möglicher Vakzine sichern. Dafür hat die Kommission Vertragsvorgespräche mit dem französisch-britischen Joint Venture Sanofi-GlaxoSmithKline, dem US-amerikanischen Pharmariesen Johnson&Johnson, dem US-Biotechnologieunternehmen Moderna, dem belgischen Pharmaunternehmen Janssen Pharmaceutica und dem deutschen Biopharmaunternehmen CureVac geführt. CureVac mit Hauptsitz in Tübingen und die Kommission gaben am 20. August 2020 den Abschluss von Sondierungsgesprächen über einen Vorab-Kaufvertrag für CureVacs potenziellen mRNA-basierten COVID-19-Impfstoff bekannt. Derzeit befindet sich der CureVac-Impfstoffkandidat in der klinischen Phase I und wird an verschiedenen Studienzentren in Deutschland und Belgien getestet. Mit ersten Ergebnissen der klinischen Phase I-Studie rechnet CureVac Anfang des vierten Quartals 2020.

Mit dem internationalen Pharmaunternehmen AstraZeneca hat die Kommission bereits einen entsprechenden Rahmenvertrag abgeschlossen. Der Impfstoff könne, sobald er entwickelt und produziert ist, sowohl den EU-Staaten als auch anderen europäischen Ländern sowie weniger wohlhabenden Drittstaaten zur Verfügung stehen. Die Entscheidung, den Impfstoff AZD1222 von AstraZeneca zu unterstützen, basierte laut Kommission unter anderem auf einem soliden wissenschaftlichen Ansatz und der verwendeten Technologie, der Schnelligkeit bei der Bereitstellung im benötigten Maßstab, den Kosten, der Risikoteilung, der Haftung und der Produktionskapazität, die in der Lage sein soll, die gesamte EU zu beliefern.

Mit Vorverträgen und Abnahmegarantien verschaffen sich derzeit Staaten weltweit Zugriff auf potenzielle Corona-Impfstoffe, die noch in der Entwicklung sind. So sollen die Herstellungskapazitäten für die noch zuzulassenden Mittel aufgebaut werden. In der EU werden die Abnahmegarantien, die die Kommission mit den Pharma- und Biotechnologieunternehmen vereinbart, mithilfe eines im Kampf gegen die Coronakrise geschaffenes Soforthilfeinstruments finanziert. Das Instrument ist mit insgesamt 2,7 Mrd. Euro aus dem EU-Haushalt ausgestattet.

Gegenwärtig werden weltweit mehr als 165 COVID-19-Impfstoffe entwickelt, 32 werden am Menschen getestet. Gemäß der jüngsten Zählung befinden sich sieben Impfstoffkandidaten in der klinischen Erprobung der Phase III, der letzten Phase vor einer möglichen Vermarktung. Darunter befindet sich der Impfstoffkandidat, der gemeinsam von der Universität Oxford und dem AstraZeneca-Labor entwickelt wird.

Auch die US-amerikanisch-deutsche Allianz Pfizer-BioNTech ist mit ihrem Impfstoffkandidaten in Phase III eingetreten. Ähnlich wie CureVac arbeitet das Mainzer Unternehmen BioNTech an einem Impfstoff, der auf der mRNA-Technologie basiert. Dabei werden mRNA (Boten-RNA) als Informationsträger genutzt, um den menschlichen Körper zur Produktion der entsprechend kodierten Proteine anzuleiten, mit welchen eine Vielzahl von Erkrankungen bekämpft werden können. (JC)

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