Im Vordergrund des Textes stehen die Chancen von KI-Anwendungen für die europäische Wirtschaft und Gesellschaft. Besonderes Potenzial entfalte KI den Abgeordneten zufolge im Hinblick auf Gesundheit, Umwelt und Klimawandel: So können algorithmische Systeme etwa bei der Bekämpfung von Hunger und Pandemien helfen und durch personalisierte Medizin dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.
Ethische und rechtliche Bedenken werden mit Blick auf den militärischen Einsatz von KI-Anwendungen durch autonome Waffensysteme sowie hinsichtlich einer möglichen Massenüberwachung der Bevölkerung durch autoritäre Regime geäußert. Vor diesem Hintergrund betont das Parlament die Bedeutung einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Demokratien, um gemeinsame Standards zu setzen und Bedrohungen zu minimieren.
Der Vorsitzende des AIDA-Ausschusses, Dragoş Tudorache (Renew, RO), unterstrich die Notwendigkeit, frühzeitig Regeln aufzustellen, um die globale Wettbewerbsfähigkeit der EU im digitalen Bereich zu sichern. Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte dienten dabei als Grundlage.
Der Bericht wird in künftige parlamentarische Arbeiten zu KI einfließen, insbesondere in das KI-Gesetz (AI Act), das derzeit im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO) und im Ausschuss für bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) verhandelt wird. Das KI-Gesetz soll Ende September 2022 von den beiden Ausschüssen gemeinsam verabschiedet werden. (VS)