Laut den Ergebnissen der Eurobarometer-Umfrage ist eine Mehrheit der Befragten mit den Reaktionen der EU und der Mitgliedstaaten auf den russischen Angriff auf die Ukraine zufrieden. Besonders stark ist der Rückhalt für humanitäre Maßnahmen und die Aufnahme von Geflüchteten, gefolgt von Wirtschaftssanktionen und der Lieferung und Finanzierung militärischer Ausrüstung.
Große Zustimmung gibt es auch für eine gemeinsame EU-Verteidigungs- und Sicherheitspolitik sowie die gemeinsame Verteidigung des EU-Gebiets und stärkere Zusammenarbeit bei Verteidigungsfragen.
Energieautonomie ist ein weiteres Thema, das momentan für viele Befragte Priorität hat. Eine Mehrheit befürwortet das Ende der Abhängigkeit von russischen Energiequellen in möglichst kurzer Zeit. Zudem besteht weitgehend Einigkeit zur Nutzung von Energiepolitik als einem probaten Mittel zur Verteidigung strategischer Interessen. Über 80 Prozent der Befragten beurteilen die Verringerung von Öl und Gaseinfuhren sowie den Ausbau erneuerbarer Energien und Energieeffizienz als zukunftsweisend und wichtig für die Sicherheit. Dieses Ergebnis unterstützt die Ziele des RePowerEU-Plans.
Beim Thema Klimaschutz finden die meisten Befragten, dass Klimaschutzmaßnahmen zur Verbesserung von Gesundheit und Wohlbefinden beitragen können und eine Chance für mehr Innovationen, Investitionen und Beschäftigung bieten. Knapp 50 Prozent befürchten allerdings ebenso Nachteile für die Wirtschaft. Es besteht aber Konsens darüber, dass Klimaschutzmaßnahmen größere Schäden in Zukunft verhindern können und mithilfe erneuerbarer Energien die Kosten des Energieverbrauchs langfristig verringert werden können.
Über die Hälfte der Befragten ist zufrieden mit der Umsetzung der Impfstrategien in der EU und im eigenen Mitgliedstaat. Die Umfrage mit über 26 000 Befragten wurde in persönlichen Interviews und Online-Befragungen zwischen dem 19. April und dem 16. Mai 2022 in allen 27 EU-Mitgliedstaaten durchgeführt. (JGr)