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Eurofound-Studie fordert EU-weite Standards für Telearbeit

Eine am 1. September 2022 von Eurofound veröffentlichte Studie weist auf große Diskrepanzen zwischen den EU-Mitgliedstaaten hin, was das Recht auf Homeoffice bzw. Telearbeit sowie den Schutz von EU-Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Homeoffice angeht. Überwiegend werde Telearbeit auf Unternehmensebene geregelt.
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Der Studie zufolge haben nur wenige EU-Mitgliedstaaten das Recht von Beschäftigten, Telearbeit zu beantragen, in ihre Rechtsvorschriften aufgenommen. Hierzu zählen unter anderem Frankreich, Litauen, Polen, die Niederlande sowie bald auch Deutschland und Irland. Zwar wurden entsprechende Rechte im Zuge der Covid-19-Pandemie in mehreren Ländern ausgeweitet, jedoch erstrecke sich dies nicht auf die gesamte EU und werde in der konkreten Umsetzung in den einzelnen Mitgliedstaaten sehr unterschiedlich gehandhabt, so Eurofound.

Gefordert seien deshalb gemeinsame Standards, um Telearbeiterinnen und -arbeiter in der gesamten EU gleichermaßen zu schützen. Dies betreffe auch Themen wie Gesundheit und Sicherheit am (Heim-)Arbeitsplatz, Arbeitszeit und Entlohnung, bei denen es in der EU weiterhin zu große Unterschiede gebe. Auch mit Blick auf das Recht auf Abschalten, Work-Life-Balance und psychosoziale Risiken seien politische Entscheiderinnen und Entscheider künftig gefordert, dem Thema höchste Priorität einzuräumen – auch vor dem Hintergrund, dass sich Telearbeit weiter etablieren werde. Bei der erfolgreichen Umsetzung entsprechender Vorschriften kommt den Autorinnen und Autoren zufolge dem sozialen Dialog eine besondere Rolle zu.

Die Europäische Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen, Eurofound, ist eine Agentur der Europäischen Union und konzentriert sich auf die Erforschung und Überwachung von Arbeitsbedingungen in Europa. Die Studie steht auf der Eurofound-Website zum Download bereit. (VS)

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