| Verteidigungspolitik

Europäische Kommission macht Vorschläge zur Stärkung der europäischen Verteidigungspolitik

Die Europäische Kommission sieht großes Potenzial, die strategische Souveränität Europas durch eine verstärkte Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten in der Verteidigungspolitik zu stärken. Dazu hat sie am 15. Februar 2022 eine Reihe von Initiativen vorgelegt, mit denen konkrete Schritte hin zu einem stärker integrierten und wettbewerbsfähigeren europäischen Verteidigungsmarkt benannt werden. Dabei geht es insbesondere um eine verstärkte Zusammenarbeit innerhalb der EU etwa bei der Durchführung größerer Projekte, zur Kostenbegrenzung und zur Steigerung der operativen Einsatzfähigkeit. Die Vorschläge sind ein Beitrag zum Strategischen Kompass der EU für Sicherheit und Verteidigung.
Eurofighter. Quelle: Wikipedia

Konkret werden in einem Dokument mit dem Titel „Beitrag der Kommission zur europäischen Verteidigungspolitik im Rahmen des Strategischen Kompasses“ Schlüsselbereiche identifiziert, um die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Verteidigungsmarktes zu stärken. Hier werden die Schaffung weiterer Anreize für gemeinsame Investitionen und Beschaffungen der Mitgliedstaaten im Verteidigungsbereich genannt sowie die Aufforderung an die Mitgliedstaaten, weiter auf gemeinsame Standards bei den Waffenausfuhrkontrollen hinzuarbeiten. Für gemeinsame Kooperationsprojekte sollen bis Ende 2022 aus dem Europäischen Verteidigungsfonds (EVF) 1,9 Mrd. Euro in Projekte zur Verteidigungsforschung investiert werden. Damit sollen gleichzeitig Innovationen im Verteidigungsbereich gefördert werden.

Die Verringerung der festgestellten strategischen Abhängigkeiten bei kritischen Technologien und Wertschöpfungsketten ist der wichtigste Aspekt des Fahrplans für kritische Technologien für Sicherheit und Verteidigung. Er beinhaltet Maßnahmen, die die Wettbewerbsfähigkeit und die Widerstandsfähigkeit des Sicherheits- und Verteidigungssektors der EU stärken sollen. So werden beispielsweise die Mitgliedstaaten aufgefordert, aktiv mit der Beobachtungsstelle für kritische Technologien zusammenzuarbeiten, die zurzeit eingerichtet wird. Außerdem sollen sie sich aktiv an der Entwicklung des im Zusammenhang mit dem Strategischen Kompass zu erarbeitenden koordinierten Konzepts für kritische Technologien beteiligen. Vorgeschlagen wird auch ein spezielles EU-Innovationsprogramm für den Verteidigungsbereich in Zusammenarbeit mit der Europäischen Verteidigungsagentur, um so die entsprechenden Anstrengungen zusammenzuführen.

Die Vorschläge sind als Beitrag der Kommission zum Strategischen Kompass für Sicherheit und Verteidigung gedacht. Der Europäische Rat hatte die Kommission auf seiner Tagung am 26. Februar 2021 gebeten, entsprechende Vorlagen zu erarbeiten. (UV)

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