Europäische Spenden hätten eine größere Wirkung, wenn sie mit dem erprobten „Team-Europe-Ansatz“ koordiniert und kanalisiert würden, schrieb Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in einem offenen Brief, den sie auf der Plattform X (vormals Twitter) veröffentlichte. Einzelne Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland, haben bereits signalisiert, Impfstoffspenden zur Verfügung stellen zu wollen. Die Afrikanische Behörde für den Schutz und die Vorbeugung vor Krankheiten – Africa CDC – hatte Anfang August den Impfstoffbedarf auf 10 Mio. Dosen geschätzt. Kyriakides rechnet, so ihr Schreiben an die Mitgliedstaaten, mit „großzügige Unterstützung“.
Bereits unmittelbar nach Ausrufung eines kontinentalen Gesundheitsnotstands durch Africa CDC am 13. August 2024 hatte die KOM angekündigt, über die EU-Behörde für Notfallversorgung und -bewältigung (HERA) mehr als 200.000 Dosen des Mpox-Impfstoffs von Babarian Nordic, MVA-BN, zu spenden; davon sind 40.000 Dosen eine Spende des Herstellers. HERA hat außerdem zugesagt, Africa-CDC bei der Durchführung von Tests und der Sequenzierung des Virus zu unterstützen. In den nächsten Wochen sollen zudem Mittel in Höhe von 3,5 Mio. Euro zur Verfügung gestellt werden.
Während des weltweiten Mpox-Ausbruchs 2022 hatte HERA die Verfügbarkeit von mehr als 2 Mio. Dosen des Mpox-Impfstoffs von Bavarian Nordic in den Jahren 2023 und 2024 über Ankauf aus EU-Mitteln bzw. den Abschluss eines Rahmenvertrags für den Ankauf durch die Mitgliedstaaten sichergestellt. Einzelne Mitgliedstaaten hatten und haben zudem unabhängig von der EU Impfstoffvorräte angelegt. MVA-BN oder Modified Vaccinia Ankara-Bavarian Nordic wird in der EU unter dem Handelsnamen Imvanex vertrieben und ist der einzige in der EU zugelassene Impfstoff. (MK)