Auf Grundlage von Daten aus 29 Ländern (EU-27, Norwegen und der Türkei) warnt die EUDA vor einem rasanten Wandel auf dem Drogenmarkt, der sowohl die öffentliche Gesundheit als auch die Sicherheit zunehmend gefährde. Insbesondere der verstärkte Konsum hochwirksamer Substanzen und die Ausbreitung synthetischer Drogen wie Cathinone, Nitazene und halbsynthetischer Cannabinoide stellen neue Herausforderungen dar.
Die Verfügbarkeit illegaler Drogen in Europa bleibe insgesamt hoch, so die EUDA. Cannabis ist demnach weiterhin die meistkonsumierte Droge, gefolgt von Kokain, dessen gesundheitliche Auswirkungen zunehmen. Besorgniserregend sei zudem der wachsende Markt für neue synthetische Opioide, insbesondere Nitazene, die mit einer steigenden Zahl an Todesfällen durch Überdosierung in Verbindung gebracht werden. Auch bei gefälschten Arzneimitteln, die solche Substanzen enthalten, steigen die Risiken, vor allem für junge Menschen. Neben klassischen Drogenproblemen betont der Bericht auch die Zunahme des gleichzeitigen oder abwechselnden Konsums mehrerer verschiedener psychoaktiver Substanzen sowie die immer komplexer werdenden Konsummuster, die Prävention und Therapie erschweren.
Der EU-Kommissar für Inneres und Migration, Magnus Brunner, sieht in diesen Entwicklungen eine Bedrohung für die Stabilität der europäischen Gesellschaft und kündigt verschärfte Maßnahmen im Rahmen der EU-Sicherheitsstrategie an. EUDA-Direktor Alexis Goosdeel fordert einen Paradigmenwechsel hin zu einer aktiven und koordinierten europäischen Drogenpolitik. Ziel müsse es sein, Frühwarnsysteme, forensische Analysen und Präventionsangebote deutlich auszubauen. Der Bericht werde zudem als zentrale Grundlage für die Weiterentwicklung der EU-Drogenstrategie dienen. Die EUDA ruft dazu auf, Gesundheitsschutz, Sicherheit und evidenzbasierte Politik europaweit zu stärken.
Der vollständige Bericht sowie die zugehörige Pressemitteilung stehen hier zum Download zur Verfügung. (VS)