Der veröffentlichte Innovationsanzeiger, das European Innovation Scoreboard (EIS), ist ein seit dem Jahr 2001 jährlich erscheinendes Benchmarking-Instrument der Europäischen Kommission (KOM), das die Innovationskraft der verschiedenen EU-Länder miteinander vergleicht. Dabei wird die Innovationskraft jedes Landes in einem zusammengesetzten Indikator gemessen, der aus gegenwärtig 32 sowohl Input- als auch Output-Einzelindikatoren besteht.
Innerhalb der EU gab es beim Ranking keine wesentlichen Verschiebungen im Vergleich zum EIS 2022. Dänemark führt die Gruppe der "innovation leader" (neben Dänemark sind das Schweden, Finnland, Niederlande und Belgien) an. Dahinter folgt die Gruppe der "starken Innovatoren " mit Österreich, Deutschland, Luxemburg, Irland, Zypern und Frankreich.
Deutschland liegt im innereuropäischen Innovationsranking mit einer Leistung von 117,8 Prozent des EU-Durchschnitts an siebter Stelle. Die Innovationsleistung hat sich allerdings im Vergleich zu 2016 mit einem Plus von 7,6 Prozentpunkten weniger stark entwickelt als die EU insgesamt (plus 8,5 Prozentpunkte), der Leistungsvorsprung ist damit kleiner geworden. Deutschland zeichnet sich besonders durch die Zahl der promovierten Hochschulabsolventen, der Beschäftigung in innovativen Unternehmen und die Innovationsausgaben pro Arbeitnehmer aus. Relative Schwächen werden im Bericht bei der staatlichen Unterstützung für Forschung und Entwicklung, in der Wirtschaft, dem lebenslangen Lernen und dem Anteil der Bevölkerung mit tertiärem Bildungsabschluss gesehen.
Auf regionaler Ebene ist Hovedstaden (Dänemark) die innovativste Region der EU, gefolgt von Helsinki-Uusimaa (Finnland) und Oberbayern. Stockholm (Schweden) liegt an vierter Stelle und Berlin an fünfter Stelle. Dies geht aus dem von der KOM veröffentlichten Regionalen Innovationsanzeiger 2023 hervor. Von den drei rheinland-pfälzischen Regionen liegen Koblenz (107,1 Prozent) und Rheinhessen (121,5 Prozent) über dem EU-Durchschnitt und zählen wie Deutschland zu den „starken Innovatoren“, während die Region Trier mit 90,4 Prozent zur Gruppe der „moderaten Innovatoren“ gehört.
Im internationalen Vergleich befindet sich die EU als Ganzes in Bezug auf die Innovationsleistung auf Rang 5 nach Korea, Kanada, den USA und Australien. Während sich der Abstand zu Korea, Kanada und den USA im Berichtzeitraum vergrößert hat, konnte die Differenz zu Australien verringert werden. Hinter der EU im internationalen Ranking liegen Japan, China, Brasilien, Südafrika, Indien und Mexiko. (UV)