Als zentrale Risiken für die psychische Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nennen die Abgeordneten etwa die KI-gestützte Überwachung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie die Fernüberwachung von Leistung und Fortschritt in Echtzeit. Stressfaktoren sehen sie außerdem in finanzieller Unsicherheit, zunehmender Isolation, veränderten Arbeitszeiten und unzureichender Arbeitsorganisation angesichts zunehmender Telearbeit.
Der Bericht weist ferner auf die diskriminierende Behandlung durch Algorithmen etwa in Einstellungsverfahren hin, die zu weiterer psychischer Belastung der Arbeitnehmenden beitrage. Zugleich seien weiterhin zahlreiche Beschäftigte von digitaler Ausgrenzung bedroht. Daher sei es essenziell, jüngere wie ältere Menschen umzuschulen und weiterzubilden, um sicherzustellen, dass alle Arbeitnehmenden über ein ausreichendes Niveau digitaler Fähigkeiten verfügen und die digitale Kluft in der EU geschlossen werde.
Die Abgeordneten fordern die Europäische Kommission auf, das hohe Maß an arbeitsbedingten psychischen Gesundheitsproblemen anzuerkennen und eine entsprechende Richtlinie über Mindeststandards vorzuschlagen, um die digitale Arbeitswelt durch soziale Schutzrechte stärker zu regulieren. Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern kommt hierbei laut dem Bericht eine besondere Rolle zu. (VS)