Zu Beginn ihrer Ausführungen blickte die Präsidentin der Zentralbank auf das einjährige Kriegsgeschehen in der Ukraine und betonte, dass die EU wichtige Entscheidungen getroffen habe. So habe sie ihre Abhängigkeit von russischem Gas bereits um etwa 80 Prozent verringert. Auch bewegten sich die Gaspreise auf einem Niveau, das vor dem Angriffskrieg Russlands bestand.
Mit Blick auf die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS und die Unterstützungsleistungen der Schweizer Notenbank, begrüßte Lagarde das rasche Handeln und die Entscheidung der Schweizer Behörden. Unter Hinweis auf die Resilienz der europäischen Banken zeigte sich die EZB-Präsidentin über dessen Widerstandsfähigkeit überzeugt. Die EZB beobachte die Entwicklungen genau und sei im Zweifel auch bereit, die Preis- und Finanzstabilität zu gewährleisten. Neue Instrumente zur Sicherung bedürfe es derzeit jedenfalls nicht.
Zudem kündigte die EZB-Präsidentin an, dass am 23. März 2023 ein Bericht zu klimabezogenen Finanzinformationen zu den für geldpolitische Zwecke gehaltenen Vermögenswerten des Unternehmenssektors in der Eurozone sowie zu den Eigenmitteln der EZB und dem Pensionsfonds der Mitarbeiter veröffentlicht wird. Ähnlich gelagerte Berichte werden in den nächsten Wochen auch durch die Zentralbanken des Eurosystems erfolgen. Mit dieser Transparenz will die EZB den eingeschlagenen Weg der Dekarbonisierung nachvollziehbar machen. So soll sich zeigen, dass das Unternehmensportfolio der EZB weniger kohlenstoffintensiv sei. Dies sei auch darauf zurückzuführen, dass sich die Käufe auf Emittenten mit einer besseren Klimabilanz konzentrierten.
Die Pressemitteilung des Europäischen Parlaments finden Sie hier. (AR)