| Corona-Pandemie

Folgen von Covid-19 auf die Bildungssysteme

In ihrer zweiten informellen Videokonferenz seit Ausbruch der Corona-Pandemie sprachen die europäischen Bildungsministerinnen und Bildungsminister am
14. April 2020 erneut über die Auswirkungen der Pandemie auf die Bildungssysteme.

Wichtige Themen waren die Planungen der Mitgliedstaaten für eine Wiedereröffnung der Bildungseinrichtungen und einen geregelten Abschluss des Schuljahres, insbesondere mit Hinblick auf die Übergänge in die weiterführenden Bildungseinrichtungen. Außerdem tauschten sich die Ministerinnen und Minister über die zwischenzeitlich gesammelten Erfahrungen mit Online-Unterricht sowie den Umgang mit den durch die Pandemie aufgetretenen Probleme für den Studierendenaustausch aus. Darüber hinaus haben sich die vertretenen Mitgliedstaaten mit der Investitionsinitiative zur Bewältigung der Coronakrise beschäftigt und diese positiv bewertet. Im Rahmen dieser Offensive können aus Mitteln der Struktur- und Investitionsfonds auch unterstützende Maßnahmen im Bildungsbereich finanziert werden.

Der Erfahrungsaustausch der Ministerinnen und Minister bezüglich des Online-Unterrichts bezog sich zum einen auf die technischen Aspekte des virtuellen Lernens und Lehrens wie beispielsweise den Ausbau der bestehenden IT-Systeme, Zugangskontrollen oder Qualitätssicherung. Sie beschäftigten sich aber auch mit der Frage, welche unterstützenden Maßnahmen für Schülerinnen und Schüler, Lehrende und Familien ergriffen werden können.

Vor dem Hintergrund, dass Austauschstudierende als Folge der Pandemie Schwierigkeiten mit dem Abschluss ihres Studiums oder aber mit der Rückkehr in ihre Heimatländer haben könnten, sprach die Bildungs- und Wissenschaftsministerin des Ratsvorsitzlandes Kroatien, Blaženka Divjak, auch die grundsätzliche Frage der Organisation des mobilen Lernens an: „Wir müssen vorausdenken und gemeinsam die Hindernisse für die Mobilität des Lernens beseitigen, um Lösungen für diejenigen zu finden, die in einem anderen Mitgliedsstaat studieren möchten.“

Zu der Problematik der Austauschstudierenden hat sich am 15. April 2020 auch der Ausschuss für Kultur und Bildung des europäischen Parlaments geäußert und laut Pressemitteilung des Parlaments eine klare Kommunikation und Gewissheit für die Betroffenen gefordert. In einem Brief an Bildungskommissarin Mariya Gabriel wiesen die Parlamentarier darauf hin, dass die derzeit 165.000 Studierenden im Austauschprogramm Erasmus+ und die 5.000 Freiwilligen im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps Sicherheit darüber brauchen, dass zusätzliche Kosten erstattet werden und sie zudem ihren Status behalten. Darüber hinaus fordern sie, dass die Studierenden Unterstützung erhalten, damit sie kein Semester verlieren und ihre Leistungsnachweise auch durch virtuelles Lernen erhalten können.

Vorgeschlagen wird zudem, dass die Teilnehmer des Europäischen Solidaritätskorps auch dafür eingesetzt werden könnten, in den Mitgliedsstaaten bei der Bewältigung der COVID-19-Krise zu helfen.

Im Anschluss an den informellen Austausch der Ministerinnen und Minister am
14. April 2020 hatte sich die kroatische Bildungs- und Wissenschaftsministerin positiv über die in den Mitgliedstaaten ergriffenen Maßnahmen sowie das gute Miteinander der Staaten geäußert und ihrer Freude darüber Ausdruck verliehen, dass die Mitgliedstaaten sich bereit erklärt hätten, ihre Lösungen für den online-Unterricht miteinander zu teilen. (MK)

https://eu2020.hr/Home/OneNews?id=243&utm_source=DSMS&utm_medium=email&utm_campaign=Video+conference+of+ministers+of+education%2c+14+April+2020&utm_term=952.68772.42389.0.68772&utm_content=Direct+Press+material

https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20200408IPR76811/erasmus-students-during-covid-19-meps-call-for-more-support-and-clarity

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