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Forscher aus Rheinland-Pfalz werben ERC Grants ein

Gleich zwei in Rheinland-Pfalz tätige Wissenschaftler gehören zu den insgesamt 478 Forschenden, die am 4. September 2025 einen ERC Starting Grant einwerben konnten. Diese mit rund 1,5 Mio. Euro dotierte Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC) ermöglicht es jungen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, fünf Jahre lang mit einem kleinen Stab an Mitarbeitenden an einem als besonders exzellent eingestuften Forschungsprojekt zu arbeiten.
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Mateo González Vázquez von der Universität Trier und der an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) tätige Vasily Sotnikov konnten sich in einem hochkompetitiven Verfahren gegen Bewerberinnen und Bewerber aus der ganzen EU und zu Horizont Europa assoziierten Ländern wie Großbritannien, Kanada oder Israel durchsetzen. Insgesamt vergab der ERC Grants mit einem Gesamtvolumen von 761 Mio. Euro. Angesichts von knapp 4.000 eingegangenen Anträgen lag die Erfolgsquote bei nur knapp über zwölf Prozent. 

Mit seinem Projekt NORMA untersucht der Althistoriker Mateo González Vázquez die Standardisierung von Amphoren in der Antike. Ihn interessiert dabei besonders, wie dieser Vorgang Handelsnetze schneller, zuverlässiger und kosteneffizienter machte und die Normierung zur Expansion der römischen Wirtschaft beitrug. Ein besonderes Augenmerk legt er dabei auf die regionale Dimension des Prozesses, der bisher stark auf staatliches Eingreifen zurückgeführt wurde. Der Althistoriker ist bereits der dritte Wissenschaftler im Fach Geschichte der Universität Trier, der einen ERC Grant einwerben konnte. 

Der theoretische Physiker Vasily Sotnikov wird im Rahmen seines Projektes HiNPrecise die Phenomenologie der Elementarteilchen erforschen. Dabei wird er eng mit den Gruppen „Theoretische Hochenergiephysik“ und „Experimentelle Teilchen- und Astroteilchen Physik“ der JGU zusammenarbeiten. Sein Ziel ist es, den bestehenden theoretischen Rahmen zur Berechnung von Streuamplituden zu erweitern. Die damit verbundene Vorhersage von Teilchenstreuung ist für Präzisionsmessungen an Teilchenbeschleunigern wie dem Large Hadron Collider (LHC) am CERN (Europäische Organisation für Kernforschung) von Bedeutung. Sotnikov geht es darum, dass theoretische Werkzeuge derzeit Schwierigkeiten haben, die extreme Genauigkeit zukünftiger Messungen etwa mit Blick auf die Wechselwirkungen des Higgs-Bosons mit anderen Teilchen zu erreichen. 

Weitere Informationen können der Pressemitteilung des ERC entnommen werden. (KdB)

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