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Gutachten zur Krebsvorsorge vorgelegt

Die Gruppe der wissenschaftlichen Chefberater der Europäischen Kommission (Group of Chief Scientific Advisors) hat am 2. März 2022 eine Stellungnahme zum Thema Krebsvorsorge vorgelegt. Sie beschäftigt sich mit drei Hauptfragen:
Die Rosa Schleife als Zeichen der Solidarität mit an Brustkrebs erkrankten Frauen ©pixabay
  • Wie können Krebsvorsorgeprogramme für Brust-, Gebärmutterhals- und Dickdarmkrebs in der gesamten EU verbessert werden?
  • Was ist die wissenschaftliche Grundlage für die Ausweitung solcher Vorsorgeprogramme auf andere Krebsarten (z. B. Lungen-, Prostata- und Magenkrebs) und ihre Durchführbarkeit in der gesamten EU?
  • Welches sind die wichtigsten wissenschaftlichen Elemente, die zu berücksichtigen sind, und welche bewährten Verfahren zur Optimierung der risikobasierten Krebsvorsorge und Früherkennung gibt es in der gesamten EU?

Ausgehend von diesen Fragen empfehlen die wissenschaftlichen Berater unter anderem bestehende Früherkennungsprogramme für Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs zu verändern bzw. zu verbessern und die Früherkennung auch auf Lungen- und Prostatakrebs auszuweiten. Neben der Ausweitung der Früherkennungsprogramme geht die Stellungnahme insbesondere auch auf die Bedeutung von Zugänglichkeit von Früherkennungsprogrammen ein und zeigt zudem Bereiche auf, in denen weitere Forschungsarbeiten erforderlich sind.

Mit Blick auf die Zugänglichkeit von Früherkennungsprogrammen sehen die Wissenschaftlichen Berater vor allem die Notwendigkeit, individuelle und gesellschaftliche Hindernisse für die Teilnahme zu überwinden. Die Berater stellen aber auch fest, dass Nutzen und Risiken (z.B. Überdiagnosen) von Screening-Programmen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden müssen und betonen in diesem Zusammenhang das Erfordernis einer klaren und transparenten Kommunikation der wissenschaftlichen Gründe für alle neuen Ansätze.

Die am 2. März 2022 vorgelegte Stellungnahme soll, so die Mitteilung der Europäischen Kommission, in die Aktualisierung der Ratsempfehlung zur Krebsfrüherkennung einfließen. Die Aktualisierung ist für das dritte Quartal 2022 angekündigt. Die Kommission sieht die Stellungnahme auch als einen Beitrag zur „Mission Krebs“; einer der fünf „Forschungsmissionen“ im Rahmen von Horizont Europa, die Lösungen für besonders große Herausforderungen liefern sollen.

Die Gruppe der wissenschaftlichen Chefberater der Europäischen Kommission wurde 2016 eingerichtet und dient der wissenschaftlichen Politikberatung der EU-Kommissarinnen und Kommissare. (MK)

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