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Hochschulen: Forschende aus Europa zu Gast in der Landesvertretung

Am 12. Juni 2025 fand in der Landesvertretung in Brüssel eine Veranstaltung zum Thema „Unlocking Science-Policy Synergies for Europe’s Green and Digital Future“ statt. Dabei betrachteten die verschiedenen Partnerinstitutionen des Erasmus+ geförderten Projekts ENGAGEgreen die Chancen und Herausforderungen einer besseren Vernetzung zwischen Wissenschaft und Politik. Koordiniert wird das Projekt von den Rhein-Main Universitäten unter Beteiligung der Johannes Gutenberg Universität Mainz (JGU). Weitere Partner kommen aus Spanien, Frankreich, Italien und Tschechien.
©Staatskanzlei RP/de Boer

In einer interaktiven Veranstaltung diskutierten Forschende wie Prof. Petra Ahrweiler von der JGU, wie KI im öffentlichen Raum eingesetzt wird. Ihr Beitrag veranschaulichte einen „fairness challenge“, wenn KI etwa im Bereich von Sozialleistungen verwandt wird. Dadurch dass diese auf in der Vergangenheit erhobenen Daten basiert, besteht das Risiko, dass die Ergebnisse Stereotypen oder für Minderheiten problematische Annahmen widerspiegeln. 

Das Beispiel der engen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und Behörden in der tschechisches Stadt Olmütz zeigt wiederum den Mehrwert einer solchen Kooperation. Dort nehmen sich Forschende realen Problemen aus dem städtischen Umfeld an, um so neue Lösungen in Bereichen wie Bildung, Tourismus, Transport und Umwelt zu erarbeiten, die dann eine direkte Anwendung in der Stadtverwaltung finden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler profitieren dabei von den Daten, die ihnen durch die Behörden zur Verfügung gestellt werden. Die städtische Verwaltung erhält ihrerseits spezifisch auf die lokalen Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen, die mit den eigenen finanziellen und zeitlichen Ressourcen nicht hätten erarbeitet werden können. 

Intensiv diskutiert wurde zudem, wie es gelingen kann, Bürgerinnen und Bürger aktiver an den politischen Entscheidungsprozessen und der Erarbeitung und anschließenden Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu beteiligen. Vertreterinnen und Vertreter der Europäischen Institutionen wie auch der Wissenschaft verwiesen dabei auf bereits bestehende Möglichkeiten, zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger an Fachgremien zu beteiligen und so deren Alltagsexpertise in die Entscheidungsfindung einfließen zu lassen. Abgerundet wurde das Event mit einer Podiumsdiskussion, über die Rolle von Studierenden und Hochschulen auf regionaler, nationaler aber gerade auch europäischer Ebene bei Prozessen der politischen Entscheidungsfindung. 

Insgesamt zeigte die ganztägige Veranstaltung mit Blick auf die Diskussion über die zukünftige Ausgestaltung der europäischen Forschungsförderung, wie wichtig die Kooperation zwischen europäischen Partnern ist, um bei der Lösung der großen Herausforderungen der Gegenwart eine Brücke zwischen Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu schlagen. (KdB)

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